Frauennetzwerk berät Online
Ausgangsbeschränkung könnte Gewalt steigern

- Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, rät Baumgartner: „Gerade in dieser herausfordernden Zeit sollen alle gegenüber anderen rücksichtsvoll sein und wenn möglich zusätzlichen Stress vermeiden.
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Die Ausgangsbeschränkung durch das Corona-Virus stellt viele Paare und Familien auf die Probe. Durch die belastende Situation kann es vermehrt zu Gewalt kommen.
ENNS. In Zeiten wie diesen ist es schwierig, wenn es unter Paaren zu Streitereien kommt. Sich zurückzuziehen fällt schwer, wenn man das Haus nicht verlassen soll. Besonders Frauen sind laut Christine Baumgartner, Leiterin und Beraterin des Frauennetzwerk Linz-Land in Enns, durch die Quarantäne benachteiligt. „Viele Menschen sind es nicht gewohnt, 24 Stunden zusammen zu sein. Daher kann es durch diese belastende Situation zu Stimmungsschwankungen kommen und davon ausgegangen werden, dass Fälle von Gewalt zunehmen“, sagt die Beraterin.
Rücksichtsvoll sein & Stress vermeiden
Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, rät Baumgartner: „Gerade in dieser herausfordernden Zeit sollen alle gegenüber anderen rücksichtsvoll sein und wenn möglich zusätzlichen Stress vermeiden. Es ist hilfreich sich mit angenehmen Dingen zu beschäftigen, die von der Belastung ablenken und auf genügend Schlaf und Erholung zu achten. Für den einen ist es Sport, für andere ist es, sich mit jemanden telefonisch auszutauschen. Ein sorgsamer Umgang mit sich selbst hilft.“ Sollte es trotzdem zu Vorfällen kommen, dann unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das kann ein Notruf bei der Polizei sein oder ein Anruf bei der Frauenhelpline unter 0800/222 555. Unter haltdergewalt.at gibt es täglich von 14 bis 22 Uhr eine kostenlose Onlineberatung in Form eines Help-Chats.
Beratung per Telefon
Falls es in der Quarantäne zu belastend wird und man jemanden zum Reden braucht, bietet das Frauennetzwerk Linz-Land Beratung per Telefon unter 0664/7317 5173, per E-Mail unter beratung@frauennetzwerk-linzland.net oder Online über die Homepage an. „Aufgrund der Empfehlungen der Bundesregierung sind persönliche Beratungen auf unbestimmte Zeit eingestellt, ebenso die Besuchsbegleitung.“
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