"Werden dem Verkehr geopfert"
Bürger kämpfen weiter gegen Donaubrücken-Variante

- Die neue Donaubrücke soll bis 2027 fertiggestellt werden. Die ausgewählte Variante wird aber nicht von allen "Anrainern" begrüßt.
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Umweltverträglichkeit bestätigt: Bürgerinitiative und Gemeinde Ennsdorf geben sich im Kampf gegen die geplante Donaubrücken-Variante noch nicht geschlagen.
REGION ENNS. Laut den Ländern OÖ und NÖ sei die kürzlich bestätigte Umweltverträglichkeit ein weiterer Meilenstein in Richtung Neubau der Donaubrücke Mauthausen. Eine Bürgerinitiative und die Gemeinde Ennsdorf geben sich im Kampf gegen die geplante Variante aber noch nicht geschlagen.

- Herbert Pühringer (links) ist Sprecher der Bürgerplattform Pro Ennsdorf-Pyburg-Windpassing.
- Foto: BRS/Pechböck
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"Größte Fehlplanung in NÖ-Geschichte"
"Wir werden die nächsten Wochen dazu nutzen, um uns mit unseren gerichtlich beeideten Sachverständigen zu beraten. Auch darüber, wer an der mündlichen Verhandlung in St. Pölten teilnehmen wird", informiert Herbert Pühringer, Sprecher der Bürgerplattform Pro Ennsdorf-Pyburg-Windpassing. Etwa 1.400 Leute unterstützen die Initiative mit ihrer Unterschrift. Laut Pühringer werde die Variante – "sofern sie gebaut wird" – als größte Fehlplanung in Niederösterreichs Geschichte eingehen. Denn: "Sie wurde nicht fachlich, sondern politisch entschieden."

- Ennsdorfs Vizebürgermeister Walter Forstenlechner (SPÖ) hat die Bewertung der Umweltverträglichkeit gründlich studiert.
- Foto: Gemeinde Ennsdorf
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"Belastungen werden als geringfügig dargestellt"
Auch Walter Forstenlechner (SPÖ), Vizebürgermeister von Ennsdorf, habe die in den Gemeinden aufliegenden Pläne der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gründlich studiert: "Die Befürchtungen der Gemeinde Ennsdorf über eine Mehrbelastung des Ortsgebietes durch den Lkw-Verkehr – speziell im Bereich der Stöckler-Kreuzung – werden im Gutachten zur Kenntnis genommen, aber als unvermeidlich und geringfügig dargestellt."
"Erhöht Verkehrsbelastung"
Auf oberösterreichischer Seite werde eine Entflechtung des Verkehrs lobend erwähnt. "Auf niederösterreichischer Seite hingegen wird der gesamte Verkehr auf den B1-Kreisel vor den Toren Ennsdorfs konzentriert. Mit unangenehmen Folgen für die Bevölkerung von Ennsdorf", so der Vizebürgermeister. Die eingereichte und beurteilte Brückenvariante erhöhe die Verkehrsbelastung im Ortsgebiet.
"Wäre eine Chance für die Region gewesen"
Die weiteren Fachbereiche betreffend, stellt Forstenlechner fest, dass diese Variante größtmöglichen Schaden an der Umwelt – im Auwald – verursache. "Diese Zerstörung geschieht mit hohem baulichen Aufwand und ohne einen Nutzen für die Verkehrsteilnehmer und Anrainer." Laut Forstenlechner wäre die neue Donaubrücke eine Chance für ein Verkehrskonzept für die gesamte Region gewesen. Die Bevölkerung von Ennsdorf werde von den Planern im "weit entfernten St. Pölten dem Verkehr geopfert! Solange das UVP-Verfahren läuft, werden wir als Gemeinde alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um auf die Missstände hinzuweisen."

- Roman Kosta (ÖVP), Bürgermeister von St. Pantaleon-Erla, hofft auf eine zügige Umsetzung der geplanten Variante.
- Foto: Gemeinde St. Pantaleon-Erla
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St. Pantaleon-Erla: "Hoffen auf zügige Umsetzung"
Roman Kosta (ÖVP), St. Pantaleon-Erlas Ortschef, hofft auf eine schnelle Umsetzung der Brücke: "Unsere Position als Gemeinde haben wir bereits sehr früh in Form einer Resolution fraktionsübergreifend festgelegt und an das Land übermittelt. Im Rahmen der UVP hat St. Pantaleon-Erla Änderungsvorschläge und Verbesserungen im Detail eingebracht. Wir gehen davon aus, dass diese angemessen im Projekt berücksichtigt werden. Im Sinne aller Verkehrsteilnehmer hoffe ich auf eine zügige Umsetzung des Projekts bis zum geplanten Termin in 2027."




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