Einsamkeit oder Konflikte
Nicht für alle wird es ein frohes Fest

- Der Stress rund um Weihnachten führt oft zu Konflikten in Familien oder zwischen Partnern.
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Einsamkeit oder Konflikte: Wenn Weihnachten nicht wie geplant abläuft, gibt es in der Region Unterstützung.
ENNS. "Einsamkeit ist besonders in der Advent- und Weihnachtszeit spürbar, weil meist große Erwartungen mit dem Fest verbunden sind. Familie und Gemeinsamkeit stehen bei vielen im Mittelpunkt", so Eva Maria Hinterplattner, Seelsorgerin der Pfarre Enns-St. Laurenz. Doch nicht jeder hat Verwandte oder Freunde, mit denen er das große Fest feiern kann. Die Seelsorge der Pfarre möchte mit ihren Angeboten Abhilfe leisten. "Für Leute, die noch mobil sind, gibt es zahlreiche Termine und Gottesdienste in der Pfarre, wo sie während der Feiertage Gemeinschaft erleben können."

- Die Pfarre Enns-St. Laurenz lädt zu verschiedenen Gottesdiensten und Festen ein. Dort kann gemeinsam gefeiert werden.
- Foto: Peter Schrack
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Für jene, die nicht mehr in die Kirche kommen können, bietet die Pfarre Gottesdienste und die Kommunion für zuhause an. Die Seelsorgenden besuchen auch die Altenbetreuungszentren, wie etwa das Betreute Wohnen Kronstorf, um gemeinsam das Fest zu feiern.
"Schön, für Menschen da zu sein"
Besteht bei Leuten Redebedarf über Einsamkeit oder andere Probleme rund um Weihnachten, aber auch zu allen anderen Zeiten im Jahr, haben die Seelsorgenden der Pfarre Enns-St. Laurenz ein offenes Ohr. "Es braucht aber immer beide Seiten. Für viele ist es schwierig, aktiv auf uns zuzugehen. Dabei steht gerade in der Seelsorge das Dasein für die Menschen in den verschiedensten Lebenssituationen im Mittelpunkt. In den Gesprächen für und mit den Leuten da zu sein, ist etwas ganz Schönes", sagt Hinterplattner.
Wenn der Streit eskaliert
Auch wo gemeinsam gefeiert wird, herrscht nicht immer Weihnachtsfrieden. Die vermeintlich "stille Zeit" ist durch den zunehmenden Stress die Hochsaison der Konflikte. Kommt es zur Eskalation, sollten auch Außenstehende aktiv werden. "Zivilcourage ist wichtiger denn je! Oberstes Gebot ist dennoch, wenn sich eine prekäre Situation zeigt, immer auf die eigene Sicherheit zu achten. Bekommt man eine Situation als Nachbar mit, gibt es die Möglichkeit, anzuläuten und um Zucker oder Mehl zu fragen. Das leitet einen Stopp ein und schafft somit Raum für Emotionsregulation", informiert Michaela Scheuchenpflug, Leiterin des Frauennetzwerks Linz-Land. Was ebenso helfen soll: Beim betroffenen Haushalt anrufen und nach der Uhrzeit fragen.
Wird es zu intensiv, Polizei verständigen
Erscheint ein Vorfall zu intensiv und die eigene Sicherheit wirkt bedroht, sollte die Polizei verständigt werden. Beruhigt sich eine Situation von selbst, sei es trotzdem hilfreich, die betroffene Person einmal anzusprechen und Unterstützung anzubieten. "Ein äußeres Sicherheitsnetz ist wichtig – dazu zählt auch einfach telefonische Erreichbarkeit", so die Expertin.
Frauennetzwerk: "Begleiten die Frau"
Häusliche Gewalt betreffe vor allem Eltern und Kinder sowie Partner und Ex-Partner. "Wir vom Frauennetzwerk haben ein offenes Ohr für Probleme in diesem Feld. Nach Abschätzung der Lage können wir die Frau begleiten oder an unsere Netzwerke weitervermitteln. Es ist für uns wichtig, Möglichkeiten aufzuzeigen, und vor allem, welche Präventionstechniken die Frau für den eigenen Schutz einsetzen kann."
Unterstützung bekommen
Frauenhelpline 0800/222 555, frauenhelpline.at
Opfernotruf 0800/112 112
Polizei 133
Telefonseelsorge 142
Rat auf Draht 147




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