Wertholzsubmission 2019
Teuerster Baum kommt aus Niederösterreich
ST. FLORIAN. Rund 800 der schönsten und teuersten Baumstämme Oberösterreichs wurden in den letzten Wochen bei der 16. Wertholzversteigerung präsentiert und verkauft. Am 1. Februar versammelten sich wieder zahlreiche Forstinteressierte beim Aktionstag der diesjährigen Laubwertholzsubmission in St. Florian. Dabei handelt es sich um eine Versteigerung von Laubholz.
Gewinner der „goldenen Axt“
Ein Riegelahorn erzielte das höchste Gebot und brachte seinem Verkäufer 6.700 Euro ein. Johann Gansberger aus St. Peter in der Au wurde dafür mit dem Titel „Holzmoar“ ausgezeichnet und erhielt die goldene Axt. Die besondere Struktur des Riegelahorn macht es so teuer. Die in sich gewellten Fasern im Stamm verursachen durch die Einwirkung unterschiedlicher Lichteinfälle einen speziellen optischen Eindruck. Dieser Ahornstamm erzielte somit das Höchstgebot von 3.800 Euro pro Festmeter. „Ohne die fachkundige Unterstützung des Waldhelfers hätte ich den Stamm nicht zur Submission gebracht und sicher deutlich weniger erlöst“, ist Gansberger überzeugt.
„Aufgrund der guten und intensiven Vorauslese der Wertholzstämme konnte heuer bei der oberösterreichischen Wertholzsubmission ein Durchschnittserlös von rund 447 Euro pro Festmeter über alle Sortimente erzielt werden. Im Mittel wurde jeder Stamm fünfmal beboten. Der Wert des versteigerten Holzes beträgt beinahe 500.000 Euro“, freut sich Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
80 Prozent Eiche
Dunkle Holzarten wie die Walnuss oder die Eiche sind zurzeit voll im Trend. „Deshalb erzielte die Eiche als Hauptbaumart der heurigen Wertholzsubmission durchschnittlich 483 Euro pro Festmeter und konnte damit das hohe Preisniveau des Vorjahres halten“, betont Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes OÖ. Derzeit ist die Eiche in allen Bereichen gefragt. Neben der „klassischen“ Eiche und der rustikalen Ast-Eiche boomt diese Baumart auch beim Altholz. Eichenholz wird für Landhausdielen und Parkettböden sowie für Möbel verwendet. Ebenso dienen Eichenfurniere zur Veredelung von Luxuskarossen und hochpreisigen Yachten.
Submission bringt Mehrerlöse
„Diese spezielle Art der Holzvermarktung über die Holzversteigerung hat sich bewährt. Gezielte Laubholzbewirtschaftung und eine der Nachfrage entsprechende Ernte zum richtigen Zeitpunkt machen Sinn“, ist Grabmayr überzeugt. Die Information und Beratung im Vorfeld durch die Waldhelfer bringt den Waldbauern bei der Versteigerung im Vergleich zum klassischen Holzverkauf durchwegs höhere Erlöse.
Wein und Whisky im Eichenfass
„Edle Tropfen im Eichenfass gereift“ lautete das Motto der Vorträge am Aktionstag der Wertholzsubmission. Holz als Geschmacksträger wurde dabei näher betrachtet. Fassbinder Christian Hagmüller aus St. Marien präsentierte die Verarbeitungsschritte, wie aus einem Eichenstamm ein Eichenfass gefertigt wird.
Weinbauer Leonhard Gmeiner aus Perg berichtete, was seine im Eichenfass ausgebauten Weine auszeichnet. Zu seinem Sortenangebot zählen Bouvier, Chardonnay, Zweigelt, Rösler und ein im österreichischen Eichenfass gereifter Cuvée.
Whiskybrenner Wolfgang Steinhuber nutzt heimische Eichenfässer für die Verfeinerung seiner Whiskys. In Herrenschützing im Bezirk Vöcklabruck brennt er österreichischen Whisky und andere Spirituosen.
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