Ostumfahrung: Die Lage spitzt sich zu
Außertreffling, Haid und Reichenbachtal sind bei der Ostumfahrung ziemlich sicher aus dem Rennen.
BEZIRK (fog). "Wir haben ein ominöses Datum, den 8. Mai", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (VP) nach der 7. Regionskonferenz in St. Georgen/Gusen zum Thema Ostumfahrung von Linz. An diesem Tag wird der Plan einer Autobahntrasse von der A7 zur A1 präsentiert.
Ob dieser Plan für immer in einer Schublade verschwinden wird, entscheidet nicht mehr Hiesl, denn der Baubeginn einer Ostumfahrung ist frühes- tens im Jahr 2025. Aber: In den vergangenen zehn Jahren hätte es in OÖ bei den Pkw-Zuwächsen ein Plus von 24 Prozent gegeben. "Ich glaube, dass die Entwicklung so weitergeht", so der LH-Stellvertreter.
Auhof-Variante schwierig
Derzeit präsentieren die Straßenplaner zwei mögliche Trassen als die einfachsten: Die eine führt von Mittertreffling in einen Tunnel durch den Pfenningberg bis nach Steyregg/Bauerberg bzw. Steyreggerbrücke. Teils unterirdisch geht es dann weiter über das Voest-Gelände bis Ebelsberg bzw. zur A1. Diese Variante würde laut Planer Günther Knötig vom Land OÖ den meisten Verkehr von Linz abziehen, hat aber den Nachteil langer Tunnelstrecken, welche teuer sind. Die zweite Variante führt vom Knoten Schweinbach über das Gusental und Abwinden nach Enns. Als schwieriger sehen die Planer die Trasse ab dem Knoten Auhof: Die offene Variante entlang der Pfenningberghänge wäre schwierig zu genehmigen und die Tunnelvariante Auhof käme zu teuer. Vertreter der Steyregger Bürgerinitiative BIO freuen sich darüber.
Dass die Planer viele verschiedene Varianten ab Knoten Auhof prüfen, ist jedoch ein Zeichen dafür, dass diese Trasse noch nicht aus dem Rennen ist – im Gegensatz zu einer Autobahn durchs Reichenbachtal. Sie erweist sich aus Natur- und Landschaftsschutzgründen als nicht genehmigungsfähig. Das heißt, dass die Bewohner der Engerwitzdorfer Ortschaft Haid aufatmen können.
Bürgermeister: "Frechheit"
Gegen die Variante ab Schweinbach kommt von der Bürgerinitiative Pro.Engerwitzdorf und von Bürgermeister Johann Schimböck (VP), der noch zwei Wochen im Amt ist, der größte Widerstand. "Es wird nach einer billigen Transitroute gesucht", so Simone Hofstätter von Pro.Engerwitzdorf. Die Gemeinde hatte sich für die Auhof-Varianten ausgesprochen.
Größter Kritikpunkt: Es wurden neue Verkehrszahlen präsentiert. "Plötzlich werden Widmungsflächen für Betriebsbaugebiet in den Bezirken Freistadt und Perg bei den Verkehrszahlen eingerechnet", sagt Schimböck. Der Bürgermeister sieht nicht ein, "dass der Knoten Unterweitersdorf als vorzeitig verkehrsunwirksam ausgeschieden wurde". Ein Großteil der Engerwitzdorfer Bauernschaft ist aufgebracht. Johann Schimböck: "Uns so etwas in der vorletzten Konferenz aufs Aug zu drücken, ist eine Frechheit."
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