Segel-Mekka am Enns-Stausee Thaling

KRONSTORF. Auf die Insel kommt man nur per Zille. Franz-Martin Prucha braucht fünf, sechs Paddelschläge bis ans Ufer. Der 39-Jährige ist seit zwei Jahren Obmann des Segelclubs Kronstorf (SCKT). "Hier haben wir unser eigenes, kleines Paradies", sagt der gebürtige Kronstorfer, der mittlerweile im Innviertel wohnt.
Etwa 100 Meter ist die Insel, die der Segelclub von der Gemeinde gepachtet hat, lang, zehn Meter breit. Die 50 Vereinsmitglieder haben sich dort ihre Heimat eingerichtet, das große Vereinshaus aus massivem Holz selbst zusammengezimmert. Seit zehn Jahren gibt es auf der Insel auch ein Schwimmbecken. Dort plantschen an heißen Tagen die Kinder der Mitglider – und die laufen zahlreich herum.

Hohe Segeldichte
"Wir können froh sein über unseren Nachwuchs", sagt Prucha. Er selbst trägt mit seinen sieben und zehn Jahre alten Töchtern dazu bei, auch sie haben im Segelsport erste Gehversuche unternommen. Prucha hat den Sport von seinem Vater, einem Gründungsmitglied des Vereins, schätzen gelernt. Seit 25 Jahren ist der Schärdinger beim SCKT. Vier Segelvereine gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft: Neben dem SCKT sind auf Kronstorfer Seite außerdem der Askö Segelverein und der Segelclub Thaling zu Hause, der Segelclub Rubring befindet sich in Ernsthofen. Solch eine Dichte an Segelvereinen ist wohl einzigartig – zumal für eine Binnenregion. Entstanden ist dies nach der Erschließung des Staudammes. Die Vereine treffen sich regelmäßig zum freundschaftlichen Austausch und zu Vereinswettfahrten. Drei Regatten veranstaltet der SCKT jährlich am See. Ansonsten zeigt sich der Verein bundesweit und international. Pruchas eigenes Boot steht in Kroatien, wo er am liebsten seine Urlaube verbringt und trainiert. Der SCKT hat 25 Schiffe, von der Einmann-Jolle bis zum Siebenmeter-Kajütschiff, dem Stolz des Segelclubs.
"Das Schöne ist, dass man die Regatten im Team fährt", sagt Prucha. "Wenn man zusammen im Boot sitzt, schweißt das zusammen."