Die Handelsstadt Enns

Der Stadtturm ist das Wahrzeichen von Enns.
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  • hochgeladen von Oliver Wurz

ENNS (wom). Im Jahr 1212 erhielt die Stadt Enns ihre Stadturkunde und wurde somit älteste Stadt Österreichs. „Bis zur Stadterhebung von Wien war Enns die internationale Handelsdrehscheibe im Donauraum“, erklärt Reinhardt Harreither vom Museum Lauriacum. Nachdem die Residenzstadt Wien immer mehr den Handel an der Donau an sich zog, wurde der Einfluss von Enns immer weniger. Dies änderte sich im 14. Jahrhundert, als der Ennser Hafen zum größten Salzhafen an der österreichischen Donau ausgebaut wurde. Dafür wurde der Hafen an seinen jetzigen Standort in Enghagen verlegt.

Größter Salzhafen Österreichs
„Über den Ennser Hafen lief ab dem 14. Jahrhundert der gesamte Salzhandel aus dem Salzkammergut. Dies kam der wirtschaftlichen Entwicklung in Enns natürlich sehr zugute“, erzählt der Archäologe.
Nachdem der Handel über die Wasserstraße Donau immer mehr nach Wien verlegt wurde, florierte in Enns vor allem der Handel mit Venedig. „Diese Handelsbeziehung brachte nun nicht nur Rohstoffe wie Felle, Holz und ähnliches nach Enns, sondern auch Luxusgüter wie Glas, Gewürze und vieles mehr. Dies hatte natürlich auch eine gewissen Wohlstand der Ennser Bürger zufolge“ erklärt Hareither. Dieser Wohlstand schlug sich vor allem in der Errichtung des Wahrzeichens, dem Stadtturm, wider. „Der Stadtturm war ein reines Prestigeprojekt der Ennser Bürgerschaft. Man sollte ihn schon weither erkennen. Damit wollten die Ennser zeigen, dass sie eine bedeutende Stadt sind“, erzählt der Obmann des Museumsvereins Lauriacum. Im Grunde diente der Turm einzig als Wohnort für den Turmwächter. „Eine weitere wichtige Funktion des Turmes war natürlich die Turmuhr. Mit ihr wurde ein geregelten Tagesablauf in Enns eingeführt“, so Harreither.
Der Obmann des Museumsvereins Lauriacum stellt derzeit eine Sonderausstellung über die Stadt Enns im späten Mittelalter zusammen. Zu sehen sein werden dabei so manche Schätze aus dem Ennser Stadtarchiv. „Die Austellung ist in mehrere Themenbereiche unterteilt. So zeigen wir genau auf, wie der Handel in der Stadt funktionierte, informieren über die Stadtverteidigung sowie über die Stadtverwaltung und die Rechtssprechung in Enns“, sagt Harreither.

Reichhaltiges Kulturerbe
Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte hat sich in Enns ein beträchtliches kulturelles Erbe angesammelt. Interesierte Besucher können bei einem Spaziergang in der Altsatdt so manche Schätze aus der Vergangenheit erblicken. „Die heutige Stadt ist zu einem Großteil so erhalten, wie sie im späten Mittelater bereits ausgesehen hat“, erzählt der Historiker und führt weiter an, dass vor allem der Handel eine der Konstante in der Ennser Geschichte darstellt. „Der Handel hat Enns über Jahrhunderte, aber auch die Militärgeschichte ist hier überall greifbar“, so Harreither.

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