Gesunheitszentren für Kinder
Mehr Gesundheit für Kinder
Neos fordert bei jedem Bildungsgrätzl ein Zentrum mit Kinderärzten.
FAVORITEN. Laut Neos gibt es in Wien zu wenig Kassen-Kinderarztstellen. Die Partei verweist darauf, dass immer mehr Kinder an Übergewicht oder Zucker leiden und Impflücken bestehen. Um dies zu bekämpfen, stehen in Favoriten vier Kinderärzte mit Kassenvertrag zur Verfügung.
Zu wenig, wie die pinken Politiker meinen. Um die Situation zu verbessern, fordern sie Primärversorgungs-Einheiten (PVE) für Kinder und Jugendliche. Konkret soll bei jedem der derzeit 15 Bildungsgrätzl in Wien ein solches Gesundheitszentrum entstehen. Hier sollen Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde mit anderen Spezialisten, wie etwa Psychologen und Logopäden, zusammenarbeiten. Vorteil wäre, dass mehrere Ärzte an einem Standort sowie längere Öffnungszeiten als bei normalen Praxen gewährleistet sind.
Idealer Standort
"Die Bildungsgrätzl wären der ideale Standort für solche Gesundheitszentren", so Neos-Bezirksrätin Christine Hahn. Diese vereinen verschiedene Schulen und Bildungseinrichtungen im Bezirk. "Hier wäre der Zugang zu allen Kindern möglich und bei Problemen könnte frühzeitig reagiert werden."
Das Bildungsgrätzl Triesterviertel versucht erste Schritte zu diesem Modell in enger Kooperation mit der Gesundheits- und Krankenpflegeschule. "Aber ein Schularztzimmer, das die meiste Zeit nicht fachgerecht besetzt ist, leistet keinen Beitrag zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen", so Hahn.
Zusätzliche Praxen geplant
Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) verweist darauf, dass es vor dem Hintergrund der laufenden Reform der Sozialversicherung schwierig ist, etwas über künftige Projekte zu sagen. Man kann den Entscheidungen der neuen Österreichischen Gesundheitskasse nicht vorgreifen. Vorschlägen, wie etwas konkret umgesetzt werden kann, stehe man offen gegenüber.
Zurzeit sind 36 PVE geplant, die bis 2025 in Gebieten angesiedelt werden, die medizinisch unterversorgt sind. In Favoriten etwa drei in den Bereichen Hebbelplatz, Quellenplatz und Belgradplatz.
"Enorm in Form"
Neben dem Kinderzentrum Augarten in der Leopoldstadt, das auch am Wochenende geöffnet ist, soll es ebenfalls noch weitere geben, für zwei zusätzliche ist das notwendige Budget bereits reserviert, wie Stadt Wien, WGKK und die Ärztekammer beschlossen haben. Zusätzlich gibt es aktuell das Programm "Enorm in Form", bei dem Kinder ab sechs Jahren zu besserer Ernährung und vermehrter Bewegung animiert werden.
"Um die Lücken bei den niedergelassenen Kinderärzten zu schließen, wurde gemeinsam mit der Stadt eine Ansiedlungsförderung beschlossen", so die WGKK. Eine Kinderarzt-Planstelle in Favoriten ist noch zu besetzen. Diese wird mit 44.000 Euro Startkapital unterstützt.
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