5 Minuten: Glück ist ein schwarzer Kater
WIEN. Es gibt Menschen, die sind abergläubisch. Sie würden niemals unter einer Leiter durchgehen, weil das Unglück bringt. Ein zerbrochener Spiegel bedeutet dann auch sieben Jahre Pech und einer schwarzen Katze muss man aus dem Weg gehen, will man keinen großen Schaden nehmen.
Ich persönlich halte nicht viel von diesen Vorurteilen. Ganz im Gegenteil, seit ich einen schwarzen Kater zu Hause hatte, bin ich mir sicher, dass diese Tiere kein Unglück, sondern eher viel Freude bringen können. Und natürlich Sorgen…, aber das ist wieder eine andere Geschichte, die ich später einmal erzählen werde.
Auf meinem Heimweg sehe ich immer wieder einen noch etwas jüngeren, pechschwarzen Kater einfach über die Straße laufen. Von der leeren Baustelle kommend geht er mit einem Selbstbewusstsein über die Straße in die Richtungen der Wohnungen, die sagt: "Mir gehört dieses Grätzel, und du darfst da nur gnädigerweise durchgehen." Diese Momente, in denen ich das Tier von weitem sehe, genieße ich einfach.
Vor kurzem ging eine Familie vor mir. Und wieder kam der Kater vorbei. Erstmals, seit ich ihn gesehen habe, stoppte er seinen Schritt und beobachtete das kleine Kind. Das ging mit kleinen, wankenden Schritten Richtung Fahrbahn, von den Eltern unbeobachtet. Mit zwei großen Sprüngen war der Kater auf einmal beim Kind, bevor es über die Straße gehen konnte, ließ sich zwei mal streicheln – und dann brauste wie aus dem Nichts ein Motorrad vorbei.
Manchmal bringen die schlechten Vorzeichen eben auch Glück – vor allem dann, wenn es sich um eine Katze oder einen schwarzen Kater handelt.
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