Die "GB*" lud zur Grätzeltour
Alte und neue Stadtteile in Favoriten
An der Grenze zur Wieden entsteht in Favoriten ein neuer Stadtteil. Bei einer Grätzltour durch das Neue Landgut gab es spannende Details zum umfangreichen Bauprojekt.
WIEN/FAVORITEN. Mit den "Walking Star"-Grätzltouren der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) lässt sich viel Neues in der Nachbarschaft entdecken. So lud die GB* mit Expertinnen und Experten der Stadtentwicklung zu einer Führung, um unter anderem das Neue Landgut zu besichtigen. Die perfekte Gelegenheit also, um sich über den aktuellen Stand der Arbeiten zu informieren und spannende Details zu dem Großprojekt zu erfahren.
Ein neuer Gemeindebau, zusätzliche Wohnungen, Raum für Geschäfte, Grünflächen und ein Bildungscampus entstehen derzeit auf dem neun Hektar großen Gebiet zwischen Landgutgasse, Laxenburger Straße und Gürtel. Vom Bildungscampus ist schon einiges zu sehen, auch ein Wohnbau an der Laxenburger Straße feierte bereits Dachgleiche.
1.500 Wohnungen
Bei der Baustelle am Neuen Landgut erzählte Andreas Schwab von der Baudirektion Wien Einzelheiten zum Projekt. Von ihm erfuhren die Teilnehmer, dass auf dem neun Hektar großen Gebiet etwa 1.500 Wohnungen für rund 4.000 Bewohnerinnen und Bewohner entstehen werden. Der Schulcampus an der Landgutgasse, der mit einer Fotovoltaikanlage bestückt wird, soll schon im nächsten Schuljahr in Betrieb gehen und liegt damit im Zeitplan.
"Wichtig ist uns auch viel Grün. So wird es neben den Flächen in den Wohnbauten einen Park geben. Ein großer Teil der Energie wird mit Erdwärme abgedeckt, auch Fernwärme kommt zum Einsatz, aber kein Gas", so Schwab. Sogar eine Schmetterlings-Wiese wird kommen. Und für Vögel sind Nistplätze beim Schulcampus errichtet worden.
Eine Halle für das Bier
Die "Gösserhalle" eines privaten Betreibers wird zurzeit saniert. Hier sollen neben Gastroangeboten und einer Veranstaltungsfläche auch Büroräume im Obergeschoß entstehen. Der markante Ziegelbau, in dem in früheren Zeiten Züge die Bierfässer anlieferten, soll zumindest durch die Ziegelkonstruktion zum Teil erhalten werden.
Bei einer weiteren Halle daneben ist die Nutzung noch nicht geklärt. Sie bleibt im Besitz der ÖBB. Die restlichen Flächen haben die ÖBB an die Stadt Wien verkauft, zu einem symbolischen Betrag von einem Euro. Insgesamt investiert die Stadt etwa 72 Millionen Euro sowie 17,5 Millionen Euro für die Infrastruktur.
Achtung Blindgänger!
Neben dem Schulcampus und der "Gösserhalle" werden auch viele Wohnungen bis 2023 fertiggestellt – nicht aber auf einem Areal in der Nähe der Schienen. Dort können noch Blindgänger von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.
Die Untersuchung des Geländes und die Bergung sind aber erst ab 2024 möglich. Bis dahin haben die ÖBB ein zweites Stellwerk gebaut, das im Falle einer Explosion die Aufgaben des Stellwerks übernehmen kann, das direkt am Areal liegt. Dieses Gebiet wird also noch länger unbebaut bleiben – ansonsten schreitet das Projekt in großen Schritten voran.
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