Arbeiten im Sinne von Ute Bock
Zohmanngasse 28: Arbeiten und Schulungen von und für Flüchtlinge.
FAVORITEN. Auch nach dem Tod von Ute Bock geht es wie gewohnt mit dem von ihr gegründeten Flüchtlingsprojekt weiter. So finden im Bildungshaus in der Inzersdorfer Straße 64 Deutsch- und Englischkurse für Flüchtlinge statt. Auch Mathematik- und IT-Unterricht ist angedacht.
"Außerdem gibt es Nachhilfe für Schulkinder. So konnte vor kurzem verhindert werden, dass zwei Mädchen in die Sonderschule kommen. In Kürze werden wir auch ein Eltern-Kind-Café eröffnen, das Bockolino", so die Pressesprecherin vom Verein Ute Bock, Ariane Baron. Im Ute-Bock-Haus in der Zohmanngasse 28 betreut Abdullah Al-Mukhtar im Rahmen des verpflichtenden Integrationsjahres den Spenden-Webshop des Vereins. Sein Ziel ist es, auf den regulären Arbeitsmarkt einzusteigen.
Im Irak hat Al-Mukhtar 15 Jahre lang als IT-Techniker gearbeitet. Trotzdem werden seine Erfahrungen in Österreich nicht anerkannt. "Viele Firmen wollen den Nachweis, dass ich in Österreich ein Praktikum gemacht habe", so der 39-Jährige. "Ich suche intensiv nach einer Arbeitsstelle."
Kostengünstig für das AMS
"Das Arbeitstraining ist eine sehr günstige Möglichkeit für das Arbeitsmarktservice (AMS). Die Kosten belaufen sich auf rund 120 Euro pro Flüchtling im Monat", so Ariane Baron.
Doch nun plant die neue Regierung, die Mittel drastisch zu kürzen.
"Damit erschwert die Regierung Flüchtlingen die Chance auf schnelle, gelungene Integration am Arbeitsmarkt massiv. Gleichzeitig werden höhere Kosten entstehen, da die Flüchtlinge durch diese Maßnahmen länger in der Mindestsicherung bleiben werden", kritisiert Baron.
Sicher im Ute-Bock-Haus
Für die 16 Menschen, die im Flüchtlingsprojekt Ute Bock ihr verpflichtendes Integrationsjahr absolvieren, ist die Lage sicher. "Bei uns arbeiten Menschen in den verschiedensten Bereichen, darunter eine Sonderschulpädagogin, die Flüchtlingskinder betreut, ein Buchhalter, der unseren Post- und Meldeservice sicherstellt, und ein Lastwagenfahrer. Alle haben bereits aufgrund ihres positiven Bescheids Zugang zum Arbeitsmarkt, aber wegen mangelnder Berufserfahrung in Österreich konnten sie bisher keine Stelle finden", so Ariane Baron.
Zu den Kürzungen hat sie eine Theorie: "Ich glaube, dass die Regierung anfänglich sehr provokant formuliert. So wird angekündigt, dass 50 Prozent der Mittel gekürzt werden sollen. Wenn es dann aber nur 25 Prozent sind, dann sind alle froh, dass die Kürzungen nicht ganz so schlimm ausgefallen sind."
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