Florian Czech knipst Favoriten
Ein Favoritner Fotograf aus Leidenschaft
Florian Czech: Von Lenny Kravitz bis zu Menschen abseits von Glanz und Glamour.
FAVORITEN. Mit seiner Berufswahl erfüllte sich der Favoritner Florian Czech einen Kindheitswunsch: "Das Leben als Fotograf ist schön, aber man muss durchhalten können", plaudert Florian Czech aus dem Nähkästchen. „Konkurrenz gibt es im Grunde genommen keine, denn dieses Genre ist äußerst vielfältig."
Bevor er von seinen eigenen Werken leben konnte, arbeitete der Vater einer Tochter als Berufsfotograf für diverse Veranstaltungen. Heute macht er neben seinen eigenen Arbeiten auch Bilder für den Kamerahersteller Leica. Dabei konnte er unter anderem auch die Eröffnungsfeier einer Ausstellung von Superstar Lenny Kravitz fotografieren.
Abseits vom Glanz
Davon abgesehen sind seine Motive aber hauptsächlich Menschen abseits von Glanz und Glamour. Er interessiert sich für das echte Leben, für das, was auf den Straßen passiert. Auf die Frage, wieviel Zeit das Fotografieren in Anspruch nehme, antwortet er: „Das kann ich so nicht sagen, denn die Kamera ist immer mit mir unterwegs. Es ist ein Teil meines Lebens und es ist ein Medium, mit dem ich mich mitteilen kann.“
Einen Arbeitsplan gibt es für den Favoritner nicht. „Die Personen sollen sich nicht für die Kamera verstellen.“ Bei seiner Ausstellung „unnoticed“ knipste der Fotograf erst obdachlose Personen, ohne dass sie davon wussten. Deren Einwilligung holte er sich erst nach dem gemachten Foto ein. Sein Grund: „Hätte ich sie vorher gefragt, wäre die Stimmung kaputt.“ Der Erlös der Schau wurde an den Dompfarrer Toni Faber gespendet, der eine Obdachlosenhilfe in der Caritas St. Stephan betreibt.
Liebe zu Favoriten
Sein nächstes Projekt findet am Viktor-Adler-Markt statt, einer der vielen Lieblingsplätze von Florian Czech. An Favoriten schätzt er die „echten Menschen“ auf den Straßen. „Für mich ist Favoriten ein Innbegriff von Wien. Man hat den Böhmischen Prater als Symbolbild der Gemütlichkeit und man hat neben dorfähnlichen Gegenden auch das hochmoderne Sonnwendviertel.“
Einen Traum hat Florian Czech noch: Dass Favoriten weiterhin so ein weltoffener Bezirk bleibt und dass die politischen Querschüsse auf die Stadt schnell ein Ende finden. Einen beruflichen Traum hat der Fotograf ebenfalls: Ein Buch, in dem Porträts der letzten Zeitzeugen des Nationalsozialismus festgehalten werden.
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