Idee eines grünen Innenhofs wird belohnt
Grätzlmarie für Obdach Favorita
Favoritenstraße: Ein kleiner Pflückgarten entsteht im Obdach Favorita, dem ehemaligen Arbeiterheim.
WIEN/FAVORITEN. Bei der Gestaltung des Grätzels mitzureden, ist vielen Menschen wichtig. Die Favoritner Grätzlmarie, eine Aktion von Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál zur Aufwertung Innerfavoritens, sorgt dafür, dass gewünschte Projekte auch umgesetzt werden: Die Bewohner wurden aufgerufen, ihre Verbesserungs-Ideen zu präsentieren.
Sechs Projekte wurden ausgewählt, die auch finanziell unterstützt werden. Ein Preis davon ging an das Chancenhaus Obdach Favorita auf der Favoritenstraße und seine Bewohner. Heuer wird mit dem Preisgeld von 3.500 Euro der Innenhof begrünt und damit Obst und Gemüse angebaut, das den bedürftigen Familien und ihren Kindern zugutekommt. Denn im "Chancenhaus", dem ehemaligen Arbeiterheim, finden wohnungslose Familien und Frauen für bis zu drei Monate eine Wohnmöglichkeit. Dabei werden sie von einem professionellen Team unterstützt.
Ein Naschgarten
"Der Innenhof des Hauses bietet einen tollen geschützten Sitz- und Spielraum für die Kinder des Hauses", so Betreuerin Rehab El-Shikh. Im vergangenen Frühling und Sommer haben die Kinder das schöne Wetter dort oft genutzt. "Beim Spielen fragten sie mich immer wieder, ob ich nicht etwas zum Naschen oder ein bisschen Obst für sie habe."
Im Team entstand dann die Idee, dass wir einen kleinen Garten mit Snack-Gemüse und Obst anlegen könnten, um diesen Wunsch zu erfüllen. "Wir haben zunächst in kleinen Blumentöpfen Tomaten und Kräuter angebaut. Da diese Idee sehr gut bei den Bewohnern ankam, wollten wir sie weiter ausbauen. Das jetzt möglich."
Köstlich und lehrreich
Auch die Familien konnten ihre Wünsche einbringen, die bei der Umsetzung berücksichtigt werden. Außerdem werden sie beim Anbau und der Pflege helfen. Auf der Hälfte des etwa 100 Quadratmeter großen Innenhofs werden in Hochbeeten Paradeiser, Mangold, Petersilie und Minze angebaut. Außerdem sollen Obststräucher und -bäume gepflanzt werden: Himbeeren, Weintrauben und Äpfel. Pflücken oder ernten können die Familien selbst.
"Ein Hintergrundgedanke des Projekts war, dass die Kinder etwas über Bienen und Kleintiere sowie das Wachstum und die Pflege der Pflanzen lernen", so El-Shikh. "Ich kann mir auch vorstellen, dass es Abende mit den Kindern gibt, an denen wir gemeinsam die Ernte zu Apfelstrudel, Apfelringen oder Mangoldstrudel verbacken."
Bienen und Apfelringe
Das Projekt soll über Jahre laufen. So werden sich auch immer wieder neue Familien am Pflanzen und Ernten erfreuen können.
"Ein Hintergrundgedanke des Projekts war, dass die Kinder etwas über Bienen und Kleintiere sowie das Wachstum und die Pflege der Pflanzen lernen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Abende mit den Kindern geben wird, an denen wir gemeinsam die Ernte zu Apfelstrudel, Apfelringe oder Mangoldstrudel verbacken", so die Betreuerin. "Wir freuen uns auf das Projekt, weil es ein nachhaltiges ist, das über Jahre laufen wird. Daher werden sich immer wieder auch neue Familien am Pflanzen und Ernten erfreuen können. Wir sind sehr glücklich, dass das Projekt ausgewählt wurde", so Rehab El-Shikh.
Info: Chancenhaus Obdach Favorita
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