Verein "Mut" eröffnet Mutter-Kind-Haus
Raum für wohnungslose Mütter
Der Wiedner Verein "Mut" bietet Lebensraum und Schutz für wohnungslose Mütter mit ihren Kindern in Favoriten.
WIEDEN/FAVORITEN. Obdachlosigkeit betrifft nicht nur Männer, auch Frauen können davon betroffen sein. Besonders schlimm ist es, wenn sie auch noch Kinder haben. Der Verein "Mut" kämpft gegen diesen Missstand an und bietet seit Jänner sechs Frauen mit ihren Kindern ein Zuhause in Favoriten.
Derzeit laufen Bewerbungsgespräche mit Müttern, die allesamt aus einer prekären häuslichen Situation kommen. Etwa, weil sie sich die Miete nicht mehr leisten können und fürchten, demnächst auf der Straße zu stehen. Auch Frauen, die Gewalterfahrungen mit ihrem Partner machen mussten, finden hier Zuflucht.
Ein besonderes Refugium
Wie lange sie in der Einrichtung namens "Refugium" wohnen werden, wird individuell nach ihren Bedürfnissen festgelegt. Ähnlich wie bei Frauenhäusern wird auch in dieser Einrichtung die Adresse nicht bekanntgegeben, um den Frauen Sicherheit vor einem eventuell gewalttätigen Partner zu geben.
Eine der Mütter hat bereits eine fixe Zusage. Die Wienerin zog schon Anfang Jänner mit ihren beiden kleinen Kinder ins "Refugium". Die Wohneinheit für die drei ist etwa 30-Quadratmeter groß und mit einem Balkon, einer Küchenzeile und einem Bad ausgestattet. Auch die restlichen fünf Wohnungen haben in etwa diese Größe. Die Innenausstattung wurde aus den Mitteln des Fonds Soziales Wien finanziert. Die laufenden Kosten trägt der Verein "Mut".
Hilfe zur Selbsthilfe
Die Frauen und ihre Kinder wohnen aber nicht nur im "Refugium", sie erhalten auch Unterstützung von einem Team, bestehend aus Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagoginnen. "Wir bieten den Frauen Hilfe zur Selbsthilfe", so Florina Walch vom Verein "Mut".
Die Betroffenen können mit ihren Kindern so lange bleiben, wie es notwendig ist, um wieder ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen und es auch selbst zu finanzieren. Um dies zu erreichen, stehen ihnen verschiedene Angebote zur Verfügung.
Gemeinsamkeit
"Wir geben ihnen Werkzeuge in die Hand, und sie lernen, es richtig einzusetzen", so Laura Lobensommer vom Verein "Mut". "Die Mütter müssen sich aber auch in die Gemeinschaft einbringen."
In Gesprächen soll geklärt werden, in welcher Art sie das tun können. Vorstellbar ist, dass wenn eine der Frauen beispielsweise gut kochen kann, dass sie das einmal in der Woche für alle macht. Gegessen wird dann gemeinsam im großen, gemütlichen Wohnzimmer als große Familie.
Mehr Infos unter www.verein-mut.eu
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