Favoritner
Rothneusiedler stemmen sich gegen die Verbauungspläne

- "Wir wollen Rothneusiedl vor der Verbauung retten", so Erich Guzmits, Anne-Marie Duperron und Brigitte Wagner (v.l.).
- Foto: Karl Pufler
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Erich Guzmits, Anne-Marie Duperron und Brigitte Wagner kämpfen mit Aktivistinnen und Aktivisten der Bürgerinitiative "Stop Megacity Rotheneusiedl" gegen die geplante Verbauung der Felder und Wiesen.
WIEN/FAVORITEN. Vor Kurzem wurde es Gewissheit: Rothneusiedl soll besiedelt werden. Rund 21.000 Menschen sollen hier in Zukunft wohnen. Dabei ist geplant, viel Grünraum zu erhalten und das neue Wohnviertel zu einem Leuchtturm-Projekt für Klimaschutz zu machen.

- "Wir wollen Rothneusiedl vor der Verbauung retten", so Erich Guzmits, Anne-Marie Duperron und Brigitte Wagner (v.l.).
- Foto: Karl Pufler
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Um dies auch umzusetzen, sollen Stadt und Land in Einklang gebracht werden. Das heißt etwa, dass die geplanten Häuser begrünt werden und man den Lebensraum der Tierwelt so weit wie möglich erhält. Vom Liesingbach bis zu den Feldern bei der S1-Schnellstraße wird es durchgehend grün bleiben. Natürlich soll hier auch die Landwirtschaft weiter betrieben werden, so das Vorhaben der Stadt Wien.
Mitbestimmung zugesagt
Geplant ist außerdem, dass neue Parks entstehen sollen. Ein Ast der U1 soll ab der Alaudagasse rund 2,5 Kilometer bis nach Rothneusiedl führen. Das wären zwei zusätzliche Stationen. Weiters ist vorgesehen, dass die endgültige Ausgestaltung gemeinsam mit den Favoritnerinnen und Favoritner geplant wird.

- Trotz der zahlreich geplanten Wohnbauten soll Rothneusiedl großteils grün bleiben.
- Foto: Stadtenwicklung
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Gegenwind für das Projekt kommt von der Bürgerinitiative "Stopp Megacity Rothneusiedl". "Wir fordern die Erhaltung und den Schutz des schon jetzt bestehenden Grüngürtels und des Ackerlands", so die Sprecher Erich Guzmits, Anne-Marie Duperron und Brigitte Wagner. Sie argumentieren, dass hier Ackerland vernichtet wird. "Wo bleibt der Schutz, wenn zwei Drittel Anbaufläche vernichtet werden soll?", wundert sich Brigitte Wagner.
Eine Stadt in der Stadt
"Hier soll eine ganze Stadt errichtet werden", ärgern sich die Mitglieder der Bürgerinitiative. "Mit 21.000 Menschen entsteht hier eine eigene Stadt", so Anne-Marie Duperron. "Das wären mehr Menschen als in der Seestadt und beinahe so viele wie in Mödling, das 20.500 Einwohner hat."

- Der Haschahof in Rothneusiedl stand kurz vor dem Abriss und wurde gerade noch rechtzeitig gerettet. Nun wird ein zukunftsweisendes Stadt-Land-Konzept hier realisiert.
- Foto: Markus Spitzauer
- hochgeladen von Karl Pufler
Sie kritisiert auch, dass die Seestadt in der Donaustadt für die gleiche Anzahl an Bewohnerinnen und Bewohner geplant war, aber dafür doppelt so viel Platz zur Verfügung hatte. Sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter wollen das Gebiet als Anbaufläche erhalten und warten nun die weitere Vorgehensweise der Stadt ab.
Erneuerbare Energien
Das Problem: Laut der Statistik Austria wächst Wien und es wird günstiger Wohnraum gebraucht. "Seit den 1990er Jahren ist Rothneusiedl als Stadterweiterungsgebiet ausgewiesen", verweist Stadtplaner Bernhard Steger auf die Notwendigkeit des sozialen Wohnbaus, der hier sanft entstehen soll. Hier werden erneuerbare Energien wie etwa Erdwärme genutzt und besonders auf Klimaschutz geachtet.

- So könnte der Zukunftshof in Rothneusiedl aussehen: mit Vertical Farming, viel grün und Feldern. In dem Grätzl sollen in Zukunft rund 21.000 Menschen wohnen.
- Foto: Alexander Dan/Daniel Podmirseg
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Er verweist darauf, dass alle Berechnungen der Statistik Austria zeigen, dass Wien weiter wachsen wird. "Dafür ist es auch notwendig, neue, leistbare Wohnungen zu errichten." Um diese rechtzeitig umzusetzen, muss bereits jetzt geplant werden, so Steger. Im betroffenen Gebiet werden aus diesem Grund auch zwei Drittel der Bauten gefördert sein.
Trotz allem wird im Zuge der Besiedelung sehr auf die Umwelt geachtet. "Erneuerbare Energien wie Erdwärme oder der Einsatz von Wärmepumpen sind vorgesehen", ergänzt Steger. Dabei wird die Hälfte des betroffenen Bereichs Grünraum bleiben.
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