Favoriten
Der Weinbau in Oberlaa ist ein Kulturgut, das alle betrifft
Damit es weiterhin ausgezeichnete Weine gibt, braucht es Verantwortung und Verständnis für das Kulturgut.
FAVORITEN. Oberlaa ist stolz auf seinen Wein und das zu Recht, denn vor Kurzem hat etwa Michael Wieselthaler eine Goldmedaille für seinen Gemischten Satz bekommen. Aber auch der Grüne Veltliner ist in Favoriten sehr beliebt.
Die Tradition des Weinanbaus wird über Generationen weitergegeben und verwöhnt Gaumen über die Stadtgrenzen hinweg.
Anbauflächen wachsen
Auf den ersten Blick sieht es gut aus für die edlen Traubensäfte. Die Statistik der Stadt zeigt, dass die Anbauflächen wachsen. Gab es 2010 im 10. Bezirk noch 248 Quadratkilometer, waren es zehn Jahre später 273. Dieses Wachstum ist nicht selbstverständlich, steckt doch hinter jedem Rebstock Wissen, Arbeitskraft und auch wirtschaftlicher Mut der Landwirte.
Elmar Feigl vom Fachbereich Weinbau in der Landwirtschaftskammer Wien weiß, dass die Winzer vor besonderen Herausforderungen stehen. "Der Klimawandel ist auch im Weingarten bemerkbar. Die Trockenheit und die Gefahr von Unwettern wie Hagel und Starkregen nehmen zu. Gleichzeitig bringen milde Winter früheren Austrieb und die Gefahr von Spätfrost steigt."
Hausgemachte Probleme
Die Lösung dieser Schwierigkeiten können die Winzer alleine nicht bewerkstelligen. Denn es ist nicht möglich eine Glaskugel über die Weinhänge zu stülpen. Aber ein paar Dinge haben die Weinbauern durchaus selbst in der Hand. Etwa, wenn es um die Eindämmung von Krankheiten bei den Weinpflanzen geht, erklärt Feigl: "Es werden vermehrt pilzwiderstandsfähige Sorten ausgepflanzt. Dadurch lässt sich der Pflanzenschutz, etwa durch Spritzmittel, um rund 50 Prozent reduzieren. Ein klares Signal der Landwirte für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit."
Andere Probleme kann man durchaus auch als hausgemacht ansehen, die leicht lösbar wären. Es gibt laut Feigl auch "mangelnden Respekt vor den Produktionsfläche". Immer häufiger sind Spaziergänger, Radfahrer oder sogar Picknicks mitten im Weingarten zu sehen. Das Resultat ist zurückbleibender Müll und Zerstörung. Es braucht also mehr Verständnis bei den Freizeitgästen. Und auch wenn die Flächen in den letzten zehn Jahren stiegen, die wachsende Stadt führt auch zu Platzmangel.
Ausreichend Platz
So sind Betriebserweiterungen schon jetzt oft nicht möglich. Auch hier hilft Aufklärung, so Feigl: "Die Landwirtschaftskammer bietet hier eine Interessenvertretung und Beratung. Es gibt eine sehr gute und enge Zusammenarbeit mit der Stadt und allen zuständigen Behörden, da der Wiener Wein eine große Wertschätzung genießt."
In Favoriten gibt es aber noch ausreichend Flächen, um den Rebenanbau noch zu vergrößern.
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