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"Gemeinsam leben" ist fürs Kolpinghaus mehr als nur ein Motto
Clemens Klingan führt das Kolpinghaus für betreutes Wohnen in der Favoritner Maria-Rekker-Gasse. Hier treffen sich Senioren, Mütter auf Suche nach Arbeit und Kinder. Es gibt auch täglich einen Mittagstisch für die Favoritnerinnen und Favoritner im Grätzl.
WIEN/FAVORITEN. In der Maria-Rekker-Gasse 9, gleich bei der U1-Station Altes Landgut, steht das Kolpinghaus "Gemeinsam leben". "Hier leben 220 Senioren im Alter von 70 bis 97 Jahren", so Geschäftsführer Clemens Klingan. Dabei finden sich Menschen, die im Pflegebereich leben, aber die meisten Bewohnerinnen und Bewohner sind noch sehr selbstständig.
Zusätzlich beherbergt man 15 Familien. "Das sind Mütter mit ihren Kindern, die hier bis zu zwei Jahre einen Unterschlupf bekommen können", schildert der Geschäftsführer. Die Frauen sind von Wohnungslosigkeit bedroht. Im Kolpinghaus können sie sich sicher fühlen und einen Weg ins „normale Leben“ zurückfinden.
Treff beim Mittagstisch
Der gemeinsame Treffpunkt, neben der Cafeteria, die sich gleich beim Eingang findet, ist der Speisesaal. Von 11.30 bis um 14 Uhr wird aufgetischt. "Dabei können auch die Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Grätzl vorbeikommen und eine Mahlzeit genießen", so Klingan. Eine Vorbestellung ist dabei nicht nötig.
Dafür, dass es auch schmeckt, sorgt Küchenleiter Ernst Hiesberger und sein Team von vier Köchen und zwei Lehrlingen. Auf der Karte gibt es zwei Mittagsmenüs um jeweils 9,50 Euro für drei Gänge. Besonders beliebt bei Alt und Jung ist dabei die Wiener Küche. So gibt es etwa Schweinsbraten, Blunzengröstl oder auch Kalbsbeuschl. "Der Milchrahmstudel und der Kaiserschmarren sind regelmäßig der Renner", schmunzelt der Küchenchef.
Essen aus der Region
Dabei achtet Hiesberger darauf, dass die Qualität passt: "Das Essen kommt zu 80 Prozent aus Österreich. Das meiste davon aus der Wiener Region". Und gemeinsam mit Klingan betont er, dass Gäste immer gerne gesehen werden. Schließlich ist im Kolpinghaus gemeinsam Leben nicht eine leere Hülle, sondern ein täglich gelebtes Miteinander. "So haben etwa die 30 Kinder, die zurzeit hier leben, unsere Gänge mit diversen Fischen verschönert", strahlt Klingan.
Für die restlichen Haus-Arbeiten kümmern sich drei Handwerker, die ein halbes Jahr von "Chance to work" angestellt sind. Danach werden die drei in eine Arbeitsstelle vermittelt. Und zum Abschied erklären sie, dass die Mahlzeiten im Haus jedenfalls einen Besuch wert seien.
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