130 Jahre
Die Favoritner Ankerbrotfabrik hat einen neuen Eigentümer
Nach 130 Jahren in Favoriten ist kürzlich die alte Ankerbrotfabrik im Zehnten verkauft worden. Die Produktion wurde nach Lichtenwörth verlegt. In Zukunft soll hier ein Kulturzentrum und ein klimaneutrales Klima-, Arbeits- und Lebensgrätzl entstehen.
WIEN/FAVORITEN. Seit 130 Jahren wurde in der Favoritner Ankerbrotfabrik Brot und Gebäck produziert. Damals wurde beinahe ganz Wien von der Bäckerei beliefert. So entstand auch der inzwischen historische Spruch, dass sich alle Wienerinnen und Wiener nach ihrem Urlaub auf ihr Anker-Gebäck sehnen.
Seitdem ist viel passiert. Zwar gibt es das Produktionsgebäude in Favoriten noch immer, aber vor kurzem übergab Ankerbrot-Chef Walter Karger die Schlüssel für diese Gebäude an den Immobilien-Entwickler Peter Ulm. Der Grund dafür ist, dass die Gebäude und das Umfeld nicht mehr den Anforderungen an moderne Produktionsgegebenheiten entspricht. So ist die ehemalige Bäckerei etwa von zahlreichen Wohnhäusern umgeben.
Ein Symbol verabschiedet sich
"Wir verabschieden uns mit großem Respekt, Dankbarkeit und ein wenig Nostalgie", so Karger. Der Betrieb wurde bereits eingestellt. Produziert wird nun in Lichtenwörth in Niederösterreich, wo Anker nach eigenen Angaben die derzeit modernste Bäckerei Österreichs betreibt.
"Die Anker-Brotfabrik war lange Zeit ein Symbol unseres Bezirks", so Bezirkschef Marcus Franz (SPÖ) zur Absiedelung. "Wir schauen aber auch mit viel Optimismus in die Zukunft, denn das Areal gilt schon heute als Kultur- und Kreativhotspot." Dieser soll auch weiter hier ausgebaut werden. So plant der Immobilien-Entwickler Peter Ulm hier den "Zukunfts-Anker" auszubauen: "Wir freuen uns, ein neues Kapitel an diesem traditionsreichen Standort für Favoriten schreiben zu dürfen." Dabei bleiben die denkmalgeschützten Gebäude, wie etwa die Expedithalle, erhalten.
Zukunfts-Anker wird Klimacampus
Geplant ist, in den nächsten Jahren einen "Klimacampus" zu etablieren. Schon jetzt gibt es hier zahlreiche Kulturstätten, die sehr belebt sind. Das soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. So sollen sich Büros, Labore, Gewerbe, Forschung und Entwicklung sowie Bildungs-Einrichtungen in dem Grätzl ansiedeln.
Auf rund 120.000 Quadratmetern Größe möchte Ulm CO2-neutrale Mietflächen zur Verfügung stellen. Weiters ist auch geplant, das Grätzl zu begrünen. Wann genau der Startschuss für die Erweiterung des Grätzls fällt, ist aber noch nicht fix. Geplant ist, dass noch mit Ende nächsten Jahres ein Spatenstich erfolgen könnte.
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