Ute Bock feiert 75. Geburtstag
Ein doppelter Geburtstag wird heute in der Zohmanngasse 28 gefeiert: Ute Bock wird 75 Jahre alt und ihr "Verein Flüchtlingsprojekt Ute Bock" wird bereits 15. Das Straßenfest startet um 14 Uhr. Auf Facebook wurde schon vorab zahlreich gratuliert.
FAVORITEN. Sie ist die Grande Dame der heimischen Flüchtlingsbetreuung, die unbequeme Omi und auch mal eine, die "Detschn austeilt" – oder zumindest in ihrer früheren Rolle als Erzieherin ausgeteilt hat. In Ordnung sei das nicht gewesen, sagte Ute Bock rückblickend in einem Interview. Aber das sei damals so üblich gewesen.
Heute wird die gebürtige Linzerin 75 Jahre alt. Gleichzeitig feiert ihr Flüchtlingsprojekt "Verein Ute Bock" das 15-jährige Jubiläum – ein doppelter Geburtstag für "die Bock". Gefeiert wird ab 14 Uhr in der Favoritner Zohmanngasse 28, wo der Verein beheimatet ist. Am Programm stehen unter anderem Josef Hader, Maschek und "Wiener Blond". Das Fest wird ausschließlich von den Bewohnern des Heims Zohmanngasse sowie freiwilligen Helfern umgesetzt.
Haselsteiner gratulierte persönlich
Bereits um 10 Uhr gratulierte Hans Peter Haselsteiner persönlich. Haselsteiner sicherte das Haus Zohmanngasse 2012 Ute Bock auf Lebzeiten zu. Zum Jubiläum des Vereins und zu Bocks Geburtstag wurde diese Zusicherung auf den Verein "Flüchtlingsprojekt Ute Bock" ausgedehnt. Damit soll das Flüchtlingsprojekt seine Arbeit uneingeschränkt weiterführen können.
An Gratulanten für die Vorreiterin der Flüchtlingsarbeit fehlt es jedoch keineswegs. Die Wienerlied-Band "Trio Lepschi" hat Ute Bock ein Ständchen gewidment. Das Kabarett-Duo Stermann und Grissemann gratulieren per Video, ebenso wie Thomas Stipsits, die Wiener Soul Band "5/8erl in Ehr'n", Moderatorin Barbara Stöckl, Schauspieler Manuel Rubey, und viele mehr.
Über Ute Bock:
Ute Bock wurde 1942 in Linz geboren. Im Jahr 1969 nahm sie ihre Arbeit als Erzieherin auf und kam als Angestellte der Gemeinde Wien ins Gesellenheim Zohmanngasse. 1976 übernahm Bock dort die Leitung.
Zu Beginn der 1990er Jahre waren es vor allem Kinder aus Gastarbeiterfamilien, die von der Stadt Wien zu Ute Bock geschickt wurden. Später kamen vermehrt unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Kriegsgebieten dazu, die in Österreich Asyl suchten. Viele Jahre sei Ute Bock die letzte Hoffnung für Jugendliche gewesen, die sonst keinen Platz fanden, so der Verein. Wussten Sozialarbeiter oder Flüchtlings-Betreuer nicht weiter, schickten sie die Jugendlichen "zur Bock". In der Zohmanngasse wurde niemand – egal woher er stammte – abgewiesen. In Nigeria hat es "Mama Bock" schnell zu einiger Berühmtheit geschafft. Kein anderer setzte sich dermaßen engagiert für die Belange der zahlreichen afrikanischen Flüchtlinge ein. Um auch nach der Pension an ihrem Werk weiterarbeiten zu können, gründete sie im Jahr 2000 schließlich den Verein “Flüchtlingsprojekt Ute Bock”. Seither kümmert sie sich ehrenamtlich um Flüchtlinge und Asylwerber.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.