Tiergarten Schönbrunn: Pelikan an Vogelgrippe erkrankt
Das befallene Tier wurde eingeschläfert. Teile des Tiergartens sind gesperrt.
HIETZING. Bereits seit Dezember mussten die Krauskopfpelikane aus dem Tiergarten Schönbrunn zur Vorsicht in einem Zelt leben, denn in Österreich herrscht derzeit erhöhte Gefahr für Vogelgrippe. Jetzt ist es trotzdem geschehen: Bei einem der Pelikane wurde das Vogelgrippe-Virus H5N8 nachgewiesen.
"Der Vogel ist am Montag akut erkrankt und musste eingeschläfert werden. Nun liegt der Nachweis vor, dass er mit dem Vogelgrippe-Stamm H5N8 infiziert war“, so Zoo-Tierarzt Thomas Voracek. Die weiteren Maßnahmen werden von den Experten des Zoos mit der Tierschutz- und Veterinärabteilung der Stadt Wien und dem Gesundheitsministerium abgestimmt. Wie der Pelikan infiziert wurde, weiß Voracek nicht: "Über die Luft ist eigentlich die einzige Möglichkeit. Die Tiere waren ja im Zelt, weder andere Vögel noch Besucher hatten Zugang."
Das Vogelhaus, das Regenwaldhaus und das Wüstenhaus sind ab sofort gesperrt, um den restlichen Vogelbestand zu schützen. Menschen brauchen einen Besuch im Zoo trotzdem nicht zu fürchten: Für sie ist das Virus ungefährlich. Ob die anderen Pelikane ebenfalls angesteckt wurden, wird derzeit untersucht. Die Ergebnisse werden für Donnerstag, 9. März, erwartet.
Seit November gibt es in Europa ein vermehrtes Auftreten der Vogelgrippe. In Österreich herrscht deshalb seit 10. Jänner für Geflügelhalter Stallpflicht. Für den Tiergarten gilt das nicht im gleichen Umfang: "Das stimmen wir mit dem Veterinäramt ab", sagt Tierarzt Voracek, "die Humboldt-Pinguine etwa haben gar keine Innenanlage. Und auch die Waldrappe werden weiter draußen in ihren Volieren gehalten, zu denen keine Wildvögel Zugang haben. Alles andere wäre zuviel Stress für sie."
Bereits 40 Fälle in Wien
Bis jetzt waren vorrangig Wildvögel mit dem Virus infiziert. In Wien sind zwischen Anfang November 2016 und Anfang März 2017 etwa 40 Wildvögel positiv auf Vogelgrippe getestet worden. Das Virus ist hochansteckend. Bis jetzt gibt es aber keine Hinweise darauf, dass es auf Menschen uns Haussäugetiere übertragen wird.
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