Wienerfeld West: Warten auf die Sanierung
Die Anrainer am Wienerfeld West sind verunsichert, ob ihre Siedlung stehen bleibt. Von den 2019 geplanten Sanierungen merken sie noch nichts.
FAVORITEN. Wer in einer der Wohnungen am Wienerfeld West wohnt, möchte zumeist nicht ausziehen. Auch Peter Frischauf liebt sein Grätzel: "Ich lebe seit meinem zweiten Lebensjahr hier und bin nun 67 Jahre", erzählt er. Hier möchte er keinesfalls wegziehen, das könne er sich nicht vorstellen.
Deshalb ist er sehr hellhörig geworden, als vor rund vier Jahren laut wurde, dass die Siedlung abgerissen werden soll, da sich eine Sanierung nicht rechne.
25 leere Wohnungen
Glücklich war Frischauf, als er im Juni 2015 in der bz lesen konnte, dass die Siedlung gerettet ist. Er hat sich das Exemplar aufbehalten, in dem zu lesen ist: "Die Finanzierung steht."
"Wir merken aber nichts von einer geplanten Sanierung", wundert sich Frischauf. Zurzeit stehen 25 der 145 Wohnungen leer. "Die werden nicht weitervermietet. Ich befürchte, dass die Kosten den Mietern angerechnet werden", so Bezirksvize Michael Mrkvicka.
Brandmelder aber keine Infos
Inzwischen wurden auch Brandmelder installiert, "aber die funktionieren nicht", weiß Frischauf. Er fürchtet auch, dass er während der Sanierungsmaßnahmen ausziehen muss. "Schließlich soll eine tragende Mauer verstärkt werden", so der Pensionist. Er fürchtet sich nun vor dem Auszug und fragt sich, wer wohl die ganzen zusätzlichen Kosten trägt.
"Auch auf die Dachböden dürfen wir jetzt nicht mehr gehen", fühlt sich Frischauf eingeschränkt. Bislang konnte er dort die Wäsche trocknen. Das ist aus Sicherheitsgründen nun nicht mehr möglich.
Am schlimmsten trifft den Favoritner jedoch, dass er keinerlei Informationen erhält.
Start 2019 ist fix
"Wir haben den Mietern bereits mitgeteilt, dass die Sanierungsarbeiten im Jahr 2019 starten sollen", so Renate Billeth von Wiener Wohnen. Dieser Termin wäre immer noch fix – außer es gibt Einsprüche im Rahmen der gesetzlichen Ausschreibungsverfahren.
Zurzeit wird auf den Prüfbericht vom Wohnfonds gewartet. "Sobald dieser vorliegt, werden wir einen Infoabend organisieren", so Billeth.
Bis zum tatsächlichen Baubeginn sei Wiener Wohnen bereits mit Vorarbeiten beschäftigt. So wurden bereits in den Wohnungen die für die Innensanierungen erforderlichen Bestandsaufnahmen durchgeführt.
Während der Sanierung müssen die Mieter zum Teil ausziehen. Deshalb würden leere Wohnungen nicht nachbesetzt. Womöglich könnten leerstehende Wohnungen als Übergangslösung für jene Mieter dienen, bei denen gerade gearbeitet wird. Wiener Wohnen übernimmt die Wiederherstellung, Organisation und die Kosten für Ersatzunterkünfte. "Mieter, die aber in eine andere Wohnhausanlage ziehen wollen, bekommen ein diesbezügliches Angebot", so Billeth.
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