Experte im Gespräch

Dem Schimmel keine Chance geben

Schimmel und Stockflecken im Sommer? Leider ist das heuer öfter der Fall, unser Experte weiß aber Rat.

FELDKIRCHEN. Der heurige Sommer ist auf vielen Ebenen außergewöhnlich – extreme Unwetter, viel Regen, eine hohe Luftfeuchtigkeit, nur wenige heiße Tage – alle diese Umstände stellen Haus- und Wohnungsbesitzer akut vor ein Problem, das sonst vorrangig nur im Winter existiert: Schimmelbefall.

Schimmel im Keller

Auf Grund der heurigen Wetterlage gibt es eine höhere Luftfeuchtigkeit als sonst. Dadurch wird mehr feuchte Luft in die Räume eingebracht, welche dann an den kühlen Wandflächen kondensiert. Experte Walter Gratzer von der Firma Ex-Tro aus Feldkirchen erklärt: "Schimmelbefall an Wand- und Deckenflächen kann immer entstehen, vor allem aber dann, wenn die relative Luftfeuchtigkeit in den betroffenen Räumlichkeiten zu hoch ist. Da Keller- bzw. tiefer gelegene Räumlichkeiten meistens etwas kühler sind, und hier kaum die Möglichkeit zum Querlüften besteht, entsteht noch mehr Kondensat. So ist das dann ein richtiger Nährboden für die Schimmelbildung."

Denn – wie wir alle vom Physikunterricht noch wissen – es zieht warme Luft immer zur kalten Luft. Heuer ist die warme Außenluft durch den vielen Regen feuchtigkeitsgesättigt und zieht in die kühleren Räume. Sind Fenster und Türen tagsüber offen, wird dieser Effekt noch begünstigt. "Darum ist seitens der Mieter bzw. der Bewohner ein richtiges Lüften in regelmäßigen Abständen sehr wichtig und einzuhalten."

Lüften wenn kühler

Um nun gleich von vornherein der Schimmelbildung keine Chance zu geben, empfiehlt Gratzer: "Kondensat kann man vorbeugen, indem man Fenster und Türen geschlossen hält, nur lüften, wenn es draußen kälter ist als drinnen, z.B.: nachts oder frühmorgens." Ist jedoch bereits Feuchtigkeit in den Räumen, muss diese wieder entfernt werden – hier helfen Ventilatoren oder – noch besser – Luftentfeuchter und das Erwärmen der Wände, wie es Kachelöfen, Herde oder Infrarotheizungen machen. Und ist erst einmal Wasser durch beispielsweise ein Unwetter eingedrungen, muss reagiert werden: "Bei einem akuten Wassereinbruch kann ich als Privatperson Sofortmaßnahmen zur Schadensminderung einleiten, wie stehendes Wasser entfernen, dafür sorgen, dass kein erneuter Wassereinbruch möglich ist, Mobiliar ins Trockene bringen und für eine richtige Luftzufuhr sorgen", erklärt Gratzer. Für die richtige Raumtrocknung muss allerdings der Profi ran: " Ist einmal in einem Raum Wasser gestanden, ist es immer sehr schwierig, diesen Schaden selber zu entfernen."

Unterschied

Was ist nun eigentlich der Unterschied zwischen den sprichwörtlichen Stockflecken und Schimmel? Gratzer: "Stockflecken sind Salzausblühungen an den Wänden – auch Salpetersäure genannt – und ist eine Vorstufe zum Schimmel bzw. ein Anzeichen dafür, dass Feuchtigkeit da ist." Doch auch hier muss schon gehandelt werden, denn bilden sich einmal Pilzsporen, besteht eine Gefährdung der Gesundheit. Vor allem durch gelöste Sporen können Schädigungen entstehen, sie setzen sich in der Luft ab und werden eingeatmet. Je nach Konstitution können diese Sporen die Atemwege, die Haut und die Schleimhäute reizen, manche Schimmelarten sind sehr giftig und rufen Krankheiten hervor. "Darum stehen wir für eine Beratung im Bereich Schimmelbefall jederzeit zur Verfügung", so Walter Gratzer von Ex-Tro GmbH im M&R Gewerbepark 5.