Hoch oben im Norden
Glanegger Student erzählt über Eindrücke seines Auslandsjahres in Schweden.
FRIEDLACH, LULEÅ. Ikea, Pippi Langstrumpf und Eishockey - drei Dinge, die man mit Schweden verbindet. Der Friedlacher Student Christian Molitschnig verbrachte gerade ein Studienjahr im hohen Norden. Mit der WOCHE sprach er über seine Erfahrungen.
"Von anderen Studenten hat man nie was Schlechtes über Schweden gehört. So weit weg ist es auch nicht", erinnert sich Molitschnig an seine Entscheidung für Schweden. So ging es für den 24-Jährigen im Juli 2012 zuerst nach Stockholm - "das Venedig des hohen Nordens" -, wo Molitschnig im Rahmen eines Kurses die Grundkenntnisse der schwedischen Sprache näher gebracht wurde.
Keine Sprachbarrieren
"Diese ist wie Deutsch oder Englisch eine germanische Sprache und deshalb auch dem deutschen recht ähnlich", erklärt der Student, der dann im August des Vorjahres nach Luleå aufbrach. Sprachbarrieren gab es auch dort nicht. "Ältere Menschen verstehen gut Deutsch", so Molitschnig, der auch den Grund dafür nennen kann: "Bis vor rund 50 Jahren wurde Deutsch in den Schulen als erste Fremdsprache unterrichtet." Auch weshalb Skandinavier sehr gut Englisch sprechen ist schnell erklärt: "Amerikanische Filme werden im Originalton mit Untertitel ausgestrahlt."
Die 75.000 Einwohner-Stadt Luleå liegt direkt am Meer in der Region Norrbottens ganz im Norden Schwedens. Vor allem die Landschaft hat es Molitschnig angetan. "Das Land ist recht flach, vor der Stadt gibt es zudem hunderte kleine Inseln", schwärmt er. Überhaupt ist die Region reich an freien Flächen. "Norrbottens ist in etwa so groß wie Österreich, hat aber nur 300.000 Einwohner."
Besonders in Erinnerung sind dem Glantaler auch die Winter- sowie Sommermonate geblieben. "Im Dezember und Jänner dauerte der Tag nur rund vier Stunden. Hingegen es im Sommer rund um die Uhr taghell ist", so Molitschnig. Vor allem im Winter werden die wenigen Sonnenstunden natürlich genutzt. "Da haben wir oftmals den Sonnanaufgang beobachtet."
Bildungssystem
In Österreich ist das Bildungssystem seit Jahren ein Diskussionsthema. Als Musterbeispiele werden von Experten stets die Skandinavischen Länder genommen. Im Studienbereich kann Molitschnig von einem großen Unterschied berichten: "Es sind wesentlich weniger Studenten in den Vorlesungen, die Hörsäle sind kleiner." Dabei ist Luleås Universität mit 20.000 Studenten größer als etwa die Alpe-Adria-Universität in Klagenfurt.
Wanderung
Der Höhepunkt seines Schwedenjahres ist für den Friedlacher die einwöchige Wanderung entlang des Kungsleden (Königspfad) gewesen. In acht Tagen legte er dabei 120 Kilometer zurück und stand auf Schwedens höchsten Berg (Kebnekaise, 2.104 Meter). "Da ich außerhalb der Wandersaison unterwegs war, bin ich dabei keiner einzigen Menschenseele begegnet", erzählt Molitschnig.
ZU PERSON
Name: Christian Molitschnig
Geboren am: 23. November 1988
Wohnhaft in: Friedlach
Beruf: Student
Familienstand: Ledig
Hobbys: Radfahren, Eishockey, Wandern, Lesen und Musik
Lebensmotto: Es ist nirgendwo so schön, wie auf der Welt.
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