"Mach es mit sehr viel Freude"

FELDKIRCHEN. Seit rund sechs Jahren ist Erika Moser die gute Seele im Ernst Schwarz Haus sowie im Haus Abendruh der Diakonie in Waiern. Angefangen hat alles mit Musik. "Ich habe bei der Dorfgemeinschaft Waiern gesungen und wurde angesprochen, ob ich denn nicht mit den Bewohnern des Hauses Abendruh singen möchte", denkt Moser zurück und ergänzt: "Ich habe natürlich ja gesagt."
Dabei ist es nicht geblieben. "Durch das Singen bin ich mit den Bewohnern immer ins Gespräch gekommen, kannte ihre Sorgen. Ich fühlte mich als Bindeglied zwischen Pflegedienstleitung, Pflegepersonal und den Bewohnern angesprochen", erzählt sie. Neben Begleitungen bei alltäglichen Wegen kocht Moser mit den Bewohnern und ist in der Hospiz tätig. "Das Verständnis des Partners ist wichtig. Dafür möchte ich meinem Mann danken."

Schönste Bestätigung
Mosers Motivation ist leicht erklärt. "Man bekommt so viel zurück. Gesten, wie das Halten der Hand oder Blicke, sind die schönste Bestätigung", so Moser. "Ich sehe es als meine Berufung und ich mache das mit wahnsinnig viel Freude", fügt sie mit leuchtenden Augen hinzu.

"Ein bisserl Zeit schenken"
"Oftmals ist den Bewohnern schon geholfen, wenn sie jemanden zum Reden haben, jemanden, der ihnen zuhört, der ihnen einfach ein bisserl Zeit schenkt", weiß Erika Moser, die in ihren ehrenamtlichen Aufgaben voll aufgeht.
Im Vordergrund steht bei der gebürtigen Gailtailerin, die seit 1994 in der Tiebelstadt lebt, immer der Mensch. "Mir geht es um Respekt und die Würde des Menschen. Jeder verdient es, diese bis zu seinem letzten Augenblick zu behalten", erklärt sie.
Wie schwierig es ist, Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten im Sozialbereich zu begeistern, weiß die 65-Jährige. "Das Problem ist, dass sich die Leute nicht trauen, sie fühlen sich gehemmt", sagt Moser, die jeden dazu einlädt, selbst aktiv zu werden. "Viele wissen nicht was tun und könnten sich sozial engagieren."