Streuobstwiese
39 Apfelsorten in einem Obstgarten
Auf einer Fläche von einem Hektar wurde am Krametterhof in Haiden eine Streuobstwiese errichtet.
HAIDEN. Streuobstwiesen gehörten früher zum typischen Erscheinungsbild der Kulturlandschaft.
Im Laufe der Zeit sind viele von ihnen verschwunden und Monokulturen haben auch in die Obstgärten Einzug gehalten. Verloren gegangen sind damit nicht nur schmackhafte Obstsorten, sondern auch Lebensräume. Ein Projekt der "Klar! Tiebeltal und Wimitzberge"-Modellregion sieht die Schaffung von neuen Streuobstwiesen vor. "Streuobstwiesen sind die ursprüngliche und traditionelle Art des Obstanbaues", sagt "Klar!"-Managerin Elke Müllegger. "Sie bieten Lebensraum für bis zu 3.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Sie sind Brutplatz für viele Vogelarten, Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Käfer und beherbergen einen riesigen Schatz an alten, schmackhaften Obstsorten."
Ein Hektar für Obstbäume
Nun wurde am Krametterhof von Heimo und Katharina Haslauer in Haiden auf rund einem Hektar Fläche eine Streuobstwiese angelegt. "Wir haben hier 39 verschiedene Apfelbäume gesetzt. Interessenten können sich diesen Obstgarten anschauen und im Hofladen Äpfel verkosten oder erwerben", sagt Müllegger. In der Folge sind hier auch Kurse wie Obstbaumschnitt, Veredelung, Bienen- und Insekten-freundliches Mähen, Vielfaltsfördernde Pflege von Streuobstwiesen, ... geplant. Positiv bewertet wurde das Projekt auch von Bürgermeister Martin Treffner und Umweltschutzreferenten Stadtrat Andreas Fugger. "Monokulturen haben uns, wie wir in vielen Bereichen sehen, in eine Sackgasse geführt. Die Zukunft liegt in der Vielfalt, denn nur so werden wir die Herausforderungen wie den Klimawandel & Co. meistern können", so Treffner.
Der Weg führt in die heimischen Gärten
Um den Lebensraum Streuobstwiese zu erhalten, wurde im Zuge des "Klar! Tiebeltal und Wimitzerberge"-Programms eine Streuobstwiese am Krametterhof angelegt. In Kooperation mit der Baumschule Teuffenbach gibt es von 16. bis 21. November eine Obstbaum-Aktionswoche. "Wir haben viele alte Obstbaumsorten in unserer Baumschule", sagt Signe Fischer-Teuffenbach. "Auf Wunsch können wir auch Bäume veredeln und damit ist es möglich mehrere Sorten auf einem Baum zu ziehen."
Und noch einen Tipp hat die Expertin parat: "Wer einen Obstbaum pflanzen will, sollte das jetzt tun. Die Bäume können im Herbst gut wurzeln. Also jetzt pflanzen und dann können die Obstbäume im Frühjahr voll durchstarten."
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Alte Sorten
Die folgenden alten Apfelsorten sind auf der neu angelegten Streuobstwiese am Krametterhof in Haiden zu finden: Adersleber Kalvill, Ananas Renette, Baumanns Renette, Bellefleur, Berlepsch, Berner Rosenapfel, Bohnapfel, Boskoop, Croncels, Finkenwerder Herbstprinz, Fitschenfrucht gelb, Goldparmäne, Goldrenette von Blenheim, Gravensteiner rot, Herbst Kalvill, Himbeerapfel von Holowaus, Holsteiner Cox, Jonathan, Juwel aus Kirchwerder, Karmeliter R, Kaiser Wilhelm, Klarapfel, Kronprinz Rudolph, Knebusch Landsberger Renette, Lavanttaler Banane, Lohrer Rambour, Marini, Ontario, Pariser Rambour Renette, Roter Boskoop, Schöner aus Wilshire, Schweizer Orangenapfel, Seestermührer Zitronenapfel, Signe von Tillisch, Spitzapfel, Steirischer Maschansker, Steirische Schafsnase sowie Wohlschmecker aus Vierlanden.
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