Arg! Ein Viertel fällt durch

Im Bezirk gibt es im Geburtenjahrgang aktuell rund 380 Personen, die den
Führerschein machen. Die WOCHE hörte sich bei den zwei Fahrschulen im Bezirk Feldkirchen um.

Von PETER KOWAL

Zwei Fahrschulen gibt es im Bezirk Feldkirchen. „Crazy Wheels“ von Claudia und Michael Fürpass und die Fahrschule Werzin. Während Michael Fürpass bereitwillig Auskunft gab, wollte Fahrschulbesitzer Walter Werzin nichts über seine Fahrschule preisgeben. „Ich bitte um Verständnis, ich möchte über Preise und den Ablauf in unserer Fahrschule keine Auskunft geben.“

Schein in jungen Jahren
Laut Michael Fürpass absolvieren rund ein Drittel der Fahrschüler ihre Fahrerlaubnis mittels einer L17-Ausbildung. „Der Großteil der jungen Leute macht den Führerschein mit 18 Jahren. Nur ganz wenige gibt es noch, die im fortgeschrittenen Alter sind“, erklärt der Fahrschulbesitzer.

75 Prozent schaffen es
Die Führerscheinprüfung wird in zwei Etappen – am Computer und im Auto – abgelegt. „Während rund 94 Prozent der Fahrschüler den Fahrtest im ersten Anlauf schaffen, liegt die Quote am Computer bei rund 75 Prozent“, erklärt Fürpass.
Derzeit müssen Fahrschüler 32 Theorie- und mindestens 13 Fahrstunden hinter sich bringen, um zur Prüfung antreten zu dürfen. „Bei uns kostet der Führerschein 1.070 Euro, plus 180 Euro an Gebühren sowie Arzt- und Erste Hilfe-Gebühren“, so der Fahrschulchef. Benötigt der Fahrschüler zusätzliche Fahrstunden, so schlagen diese mit 54 Euro pro Stunde zu Buche. Ein Fahrschüler darf maximal viermal bei der Prüfung durchfallen. Nach dem fünften Mal ist eine amtsärztliche Untersuchung, „die bis zum verkehrspsychologischen Test gehen kann, notwendig. Der kostet dann 365 Euro.“
Sechs Fahrschullehrer kümmern sich um die Fahrschüler. „Um Fahrschullehrer zu werden, braucht man die Matura. Außerdem muss der Kandidat mindestens drei Jahre einen Führerschein besitzen, unbescholten sein und nach Wifi-Prüfungen die Fahrschullehrerprüfung ablegen“, erklärt Fürpass. Ist man dann Fahrschullehrer, dann muss er sich an bestimmte Regeln halten. „Eine davon ist, dass Alkohol am Steuer tabu ist. Wird ein Fahrschullehrer alkoholisiert am Steuer angetroffen, verliert er seine Lizenz auf Lebenszeit“, so Fürpass.

Schein mit 40 Jahren
Während die meisten jungen Leute den Führerschein B mit 18 Jahren machen, sieht es beim Motorradschein anders aus. „Die meisten Leute machen den Motorradschein zwischen 30 und 40 Jahren“, erklärt Fahrlehrerin Elke Thamer, die seit zwei Jahren dabei ist. „Ich habe einen tollen Job am Motorrad. Jedoch gibt es immer wieder mal Schrecksekunden, wenn zum Beispiel ein Fahrschüler vor mir Fehler macht und ich nicht einschreiten kann“, so Thamer. Die größte Gefahr liegt noch immer in der Geschwindigkeit, „viele verwechseln die Straße mit einer Rennstrecke.“

Rekord an Fahrstunden
Ein Vollprofi als Fahrlehrer ist Manfred Vaschauner, der seit 35 Jahren mit Fahrschülern übt. Er ist der längstdienende Fahrlehrer im Bezirk. Er hat rund 3.800 Fahrschüler ausgebildet. „Da erlebt man schon einiges. Die Rekordfahrschülerin kam auf 96 Fahrstunden. Und die waren vergeblich, denn die Frau besitzt heute noch keinen Führerschein. Das Wichtigste für einen Fahrlehrer ist, den Schülern die Angst zu nehmen und Vertrauen zu gewinnen. Während der Fahrschulzeit sollen die Schüler nicht auf Einsager in der Familie hören, sie irritieren“, schließt Vaschauner.