Skilehrer
"Auf der Piste ist der Skilehrer ein Freund"

Erik Schinegger schrieb als Rennläuferin Erika Geschichte. Vor 45 Jahren eröffnete er seine Skischule auf der Simonhöhe. | Foto: Friessnegg
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  • Erik Schinegger schrieb als Rennläuferin Erika Geschichte. Vor 45 Jahren eröffnete er seine Skischule auf der Simonhöhe.
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Warum Skilehrer nicht mehr der Traumberuf ist, weiß Skischul-Betreiber und Skilegende Erik Schinegger.

SIMONHÖHE (fri). Auf die Frage, welche Eigenschaften ein Skilehrer mitbringen soll, antwortet Skilegende und Skischul-Betreiber Erik Schinegger wie aus der Pistole geschossen: "Freundlichkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, gute Umgangsformen, Respekt, technische und fachliche Kenntnisse." Klingt aufs Erste einmal viel. Und das ist es bei genauerem Hinsehen auch. "Vielleicht hat man landläufig eine etwas romantische Sicht auf den Beruf", sagt Schinegger.

Gespür für Schüler

"Klischees wurden natürlich über Filme und Literatur massenweise verbreitet. Der Skilehrer-Beruf an sich erfordert heute aber nicht nur sportliche Höchstleistung, sondern auch sehr viel Einfühlungsvermögen." Ein Skilehrer müsse vor allem imstande sein, seine Person absolut in den Hintergrund zu stellen. 
"Die Anfänge waren äußerst bescheiden", denkt Schinegger zurück, "es gab hier nur einen Lift, der mit einem Dieselmotor betrieben wurde und anfangs fanden auch nur wenige Schüler den Weg zu mir. In erster Linie fanden die Kurse in den Weihnachtsferien statt". Drei bis sieben Skilehrer beschäftigte er damals. Heute sind es in Spitzenzeiten 30 und viele davon sind schon seit mehr als 30 Jahren mit dabei. "Man braucht im Team erfahrene Kräfte ebenso wie junge Heißspunde, die erst ihren Platz finden müssen. Natürlich merkt man aber schnell, ob jemand in die Gruppe passt und wer mit wem harmoniert."

Die Fehler erkennen und beheben

Harmonie ist generell ein Wort, das sich die Skilehrer als Überbegriff für ihre Tätigkeit ins Berufsbild prägen sollten. "Ein guter Skilehrer nimmt sich als Person absolut zurück. Es ist nicht wichtig, dass er zeigt, was er kann. Wichtig ist vielmehr, dass er den Schülern – egal ob diese Kinder oder Erwachsene sind – das Skifahren an sich näher bringt. Er muss Bewegungsabläufe vorzeigen und vermitteln können. Erkennen, wo es Fehler gibt und diese auf leichte, spielerische Art und Weise beheben. Nichts darf gewaltsam passieren, denn immer steht der Spaß am Skifahren im Zentrum."

Neue Techniken beherrschen

Der Weg führe immer vom Leichten zum Schweren oder vom Bekannten zum Unbekannten. Auch als Skilehrer selbst würde man nie vor Neuerungen gefeit sein. "Ich selbst habe schon vier Mal neue Techniken erlernen müssen. Das Wedeln wurde von der Umsteig-Technik abgelöst. Dann folgte die französische Technik und heute carven wir über die Pisten", so der Skifan. "Darum müssen Skilehrer immer am Ball bleiben. Nur so können sie ihren Job erfolgreich machen."
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Zur Person

Erik Schinegger wurde 1948 in Agsdorf bei St. Urban als Erika Schinegger geboren. Bei seiner Geburt wurde er als Mädchen eingestuft und wuchs als solches auf. Erika Schinegger war als Skirennläuferin aktiv und wurde 1966 Weltmeisterin im Abfahrtslauf. Nach einer Geschlechtsüberprüfung beendete Schinegger die Karriere und ließ sich operieren.
 1971 legte Schinegger die Kärntner Skilehrer-Prüfung ab und 1972/73 absolvierte er die staatliche Skilehrer-Ausbildung. Im Winter 1974/75 eröffnete er seine Skischule auf der Simonhöhe.

Ausbildung für Wintersport-Fans

Die Diplom-Skilehrerausbildung (staatliche Skilehrer-Ausbildung) ist gesetzlich reglementiert. Die Durchführung der Ausbildungslehrgänge ist den Landesskilehrer-Verbänden übertragen. Vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) wurde die Durchführung der Ausbildung zum staatlich geprüften Skilehrer an die Bundessportakademie Innsbruck delegiert.

Die Ausbildungsinhalte

Der Unterricht gliedert sich in zwei Semester. Integrierte Bestandteile der Ausbildung sind der "Euro-Test" und eine umfassende Alpinausbildung ("Euro-Security"). Die polyvalente Berufsausbildung ist ein wesentlicher Faktor in der staatlichen Skilehrer-Ausbildung in Österreich. Die Teilnehmer erhalten nicht nur eine ausgezeichnete Ausbildung im alpinen Skilauf und eine umfassende Alpinausbildung, sondern auch eine Ausbildung im Snowboarden, im nordischen Skilaufen und in alternativen Schneesportarten (Trendsportarten). Zusätzlich erhalten Absolventen der staatlichen Skilehrer-Ausbildung die Möglichkeit, die Skiführer-Ausbildung zu absolvieren.
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Zulassungsbestimmungen 

• abgeschlossene Landesskilehrerausbildung
• abgeschlossene Snowboardlehrer-Anwärterausbildung
• Vollendung des #+18. Lebensjahrs
• sportmedizinische #+Untersuchung (oder #+amtsärztliches Zeugnis)
• positiv absolvierte #+Eignungsprüfung

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