Ausbildung im Dienste Gottes

Gregor Schmoly | Foto: KK

WOCHE: Sie haben sich entschieden, Pfarrer zu werden. - Warum?
Schmoly: Ich finde, dass der Pfarrberuf sehr spannend ist. Einerseits gibt es sehr viele verschiedene Aufgabenbereiche, andererseits lebt der Beruf von den Gesprächen und dem Kontakt mit Menschen. Es ist sicher eine enorme Herausforderung im 21. Jahrhundert Pfarrer zu sein, langweilig wird es bestimmt nicht.

Was sind die größten Herausforderungen eines Pfarrers in der heutigen Zeit?
Ich glaube, die größten Herausforderungen stellen vor allem die schnellen Entwicklungen und die enorme Vielfalt der heutigen Zeit dar. Was nicht nur negativ zu sehen ist! Aber man muss sich damit durchaus immer wieder aufs Neue auseinandersetzen, um die Kirche lebendig gestalten zu können.

Welche Rolle spielte der Glaube in Ihrer Kindheit?

Er hat natürlich eine Rolle gespielt, war aber auch nicht überpräsent. Ich habe vor allem den Religionsunterricht in der Schule sehr genossen, sowohl in der Volksschule als auch im Gymnasium. Unsere Lehrer/innen wollten uns da nichts aufzwingen, sondern wir haben uns durchaus auch kritisch mit Gott und der Welt auseinandersetzen dürfen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Was erwarten Sie sich von den nächsten beiden Jahren als Lehrvikar?
Ich möchte die Vielfalt der Arbeit in der Pfarrgemeinde Waiern so gut es geht kennenlernen. Die Vorbereitung des Sonntagsgottesdienstes nimmt natürlich einen wichtigen Teil der Arbeit ein, ist aber bei weitem nicht alles. So kommen noch Religionsunterricht, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, Andachten und vor allem viele Termine und Gespräche dazu. Der Terminkalender ist im Pfarrberuf nicht wegzudenken.

Warum wenden sich gerade Jugendliche von der Kirche ab?
Die heutige Zeit verlangt meiner Meinung nach von Jugendlichen einiges ab! Es gibt so viele Angebote, die Entwicklung ist rasant, der wissenschaftliche Fortschritt für eine Einzelperson sowieso längst nicht mehr zu durchschauen. Sich hier zu orientieren ist unheimlich schwer, die Kirche spielt da häufig nur eine untergeordnete Rolle. Aber darin liegt auch eine Chance für die Kirche: Einen ruhigeren Gegenpol zu schaffen, in dem den Jugendlichen nichts aufgezwungen wird, sondern sie sich mit ihrem Glauben und einem möglichen Gottesbild auseinandersetzen können.

Was sagen Sie Menschen, die nicht an Gott glauben?

Ich sage ihnen, dass ich ihre Weltanschauung respektiere. Ich bin sehr froh in einer Zeit und in einem Umfeld zu leben, wo Religionsfreiheit sehr ernst genommen wird. Das ist bis heute in der Welt nicht selbstverständlich. Wenn Menschen, die nicht an Gott glauben, mit mir über meinen Glauben reden möchten, bin ich natürlich jederzeit für ein Gespräch offen. Wichtig ist mir hier der gegenseitige Respekt, der jedoch in letzter Zeit - meiner Wahrnehmung nach - etwas zu wünschen übrig lässt.

Wo sehen Sie sich beruflich in 20 Jahren?
Aus heutiger Sicht hoffe ich, dass ich auch in 20 Jahren noch in der evangelischen Kirche tätig bin. Aufgabenfelder gibt es ja mehr als genug.

Was bedeutet Glück für Sie?
Auch schon mit kleineren Dingen im Leben zufrieden sein zu können.

Ihr größter Traum?
Das ist eine schwierige Frage. Da gibt es mehrere Dinge. Was ich mir wirklich sehr, sehr wünschen würde ist ein friedliches und respektvolles Nebeneinander der verschiedenen Religionen und Weltanschauungen weltweit. Ich hoffe sehr, das bleibt nicht nur ein Traum.

ZUR PERSON:
Name: Gregor Schmoly
Geboren: am 08. März 1984 in Klagenfurt
Wohnhaft: in St. Veit an der Glan
Ausbildung: abgeschlossenes Studium der evangelischen Theologie
Hobbys: die Natur genießen
Lieblingsautor: derzeit Albert Schweitzer
Lieblingsmusik: Pop und Rock, aber auch Orgelmusik und Klassik
Lebensmotto: Freue dich über jeden Tag, den du erleben darfst, denn er ist ein Geschenk.

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