"Das erste Jahr ist für mich ein Lernjahr"
Der Neo-Gastronom und Musiker Hartmut "Barney" Mälzer im Sommergespräch.
WOCHE: Seit wann machen Sie Musik?
Hartmut "Barney" Mälzer: Eigentlich seit dem 16. Lebensjahr. Eines Tages habe ich eine uralte Gitarre von meinem Bruder bekommen – mit lediglich einer Saite. Vom Elternhaus hieß es immer, ich sollte Akkordeon lernen. Wir hatten damals eine Pension in Glödnitz, da bot sich das natürlich an. Doch irgendwann konnte ich etwas Geld zusammenkratzen, um mir einen Saitensatz zu kaufen und so fing das an.
Wie kam's zu "Vurfertn"?
"Vurfertn" war meine fünfte Band. Zuerst hießen wir "Backdraft", das hielt aber nicht lang. Ein Freund kam auf den Namen "Vurfertn", da dies viel besser zu den Mundarttexten, der eigenen Lieder passte und irgendwie gefiel uns das. Zu unseren ersten Konzerten kamen jedoch oft genau so viele Besucher wie Musiker (lacht).
Wie seid ihr auf den Rechen gekommen?
Das war Dieter. Auf einmal ist er bei unserem ersten Konzert als „Vurfertn“ damit aufgetaucht. Wir hätten nicht gedacht, dass dieser mal zu unserem Markenzeichen werden würde.
Vor kurzem feierten Sie Ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Das Publikum durfte sich unter anderem über eine Reunion von "Vurfertn" freuen. Wie war es wieder mit den Jungs auf der Bühne zu stehen?
Seit 2009 sind wir nicht mehr zusammen aufgetreten. Es war wirklich toll wieder mit ihnen Musik zu machen.
War auch etwas Wehmut dabei?
Ja klar. Aber nicht nur hinsichtlich "Vurfertn", das war mit etlichen der Fall.
Wie kam es zu der Idee das Amthof Café zu übernehmen?
Ich war eigentlich immer Stammgast im Amthof Café. Ich wollte mich beruflich einfach einmal umorientieren. Als Jürgen Meinhard dann aufhörte, habe ich die Chance ergriffen.
Wie war die Umstellung?
Ich hab schon ein paar Monate gebraucht, bis ich halbwegs drinnen war. Die größte Herausforderung war sicher in den neuen Rhythmus zu finden.
Welche Ziele haben Sie fürs Amthof Café?
Pläne und Ideen hätte ich genug. Ich möchte das Amthof Café in Zukunft wieder mehr Richtung Künstlercafé ausrichten. Alles soll kunterbunt durcheinander gewürfelt sein, nichts Gleiches. Außerdem würde ich auch das Musikprogramm noch etwas erweitern, auch Kabarett und Lesungen kann ich mir gut vorstellen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Das erste Jahr ist für mich als Quereinsteiger aber sowieso ein Lernjahr.
Was sagen Sie zum Abgang der Musikschule 2017 in die Volksschule?
Es ist einfach schade um das Flair, das hier im Amthof herrscht. Von überall her ertönt Musik, auch wenn nicht gerade ein Konzert stattfindet. Die Frage ist: Wie tot wird das Gebäude dann? Schließlich nimmt man damit ein großes Stück Leben aus dem Amthof. Es bleibt abzuwarten.
ZUR PERSON
Geb. 1964 in Berlin
1968 nach Österreich, Glödnitz gekommen
Seit 1979 in Feldkirchen
1985 Matura (HAK Feldkirchen)
2 Kinder (Bianca und Markus)
seit 2010 liiert mit Christiane Stöckl
Büroangestellter bis 2013
seit Oktober 2013 Pächter Café Amthof
ZU DEN BANDS
Hartmut "Barney" Mälzers Bands, in denen er mitwirkte
1982 Gitarre – autodidaktisch erlernt
1983 Black Moon (1. Band)
1985 X-Prex
1987 Staccato
1990 TRIB
1995 Vurfertn
2009 Underdog
2010 Under Acoustic
2011 The Chillies
2013 Heart and Soul
2014 Fusion: Underdog und The Chillies
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.