Biodiversität
Gartenabfälle nicht im Wald entsorgen
Invasive Neophyten dringen in naturnahe, natürliche Lebensräume ein und gefährden unsere Biodiversität.
BEZIRK FELDKIRCHEN. Der 22. Mai ist der Internationale Tag der Biodiversität. Der Erhalt dieser natürlichen Vielfalt ist für den Kreislauf wichtig, aber auch wir Menschen sind unmittelbar davon betroffen. "Die Biodiversität ist ein besonderes Gut unseres Planeten und für Menschen unverzichtbar. Natürliche Lebensräume und Arten versorgen uns mit Nahrung und Trinkwasser, liefern Fasern für Kleidung und Grundstoffe für Arzneien, bieten Schutz vor Stürmen und Überschwemmungen und regulieren das Klima", sagt Bezirksforstinspektor Roland Gutzinger. "Veränderungen, die durch Neophyten, nicht-heimische Pflanzenarten, verursacht werden, beeinflussen nachhaltig das Ökosystem, indem sie bestehende Arten verdrängen und Böden schädigen."
Klimawandel begünstigt
In diesem Sinn appelliert Gutzinger an die Bürger, Gartenabfälle nicht achtlos im Wald zu entsorgen. "Wir registrieren, dass sich von diesen Stellen invasive Arten wie der Staudenknöterich, das Springkraut, die Kermesbeere oder der Riesen-Bärenklau unkontrolliert ausbreiten." Dass die Neophyten keine natürlichen Fressfeinde haben und vom Klimawandel profitieren, seien weitere Gründe für ihr rasantes Wachstum. "Höhere Temperaturen schwächen heimische Arten, durch extreme Wetterereignisse entstandene Freiflächen bieten Platz für Neubesiedlung und Winde sorgen für großräumige Verteilung von Sprossen, Pollen und Samen", erklärt Elke Müllegger, "Klar!" Tiebeltal und Wimitzerberge-Managerin. Bekämpfungsmaßnahmen gegen Neophyten sind teuer, aufwändig und haben geringe Erfolgsaussichten. "Jede fremde Art kann Auswirkungen auf das Ökosystem haben – eine Gefahr, die schwer einzuschätzen ist und oft mit zeitlicher Verzögerung auftritt."
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Zur Sache
Seit 1994 ruft die UNESCO zum "Internationalen Tag der biologischen Vielfalt" auf, erst für den 29. Dezember, der Tag, an dem das Übereinkommen über die biologische Vielfalt 1993 in Kraft trat, seit 2001 für den 22. Mai, der Tag, an dem das UN-Übereinkommen über Biodiversität 1992 in Nairobi beschlossen wurde.
Biologische Vielfalt ist die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde. Sie umfasst alle Arten und Organisationsstufen von Lebewesen sowie deren genetische Vielfalt, die Vielfalt von Lebensräumen und die wirkenden Prozesse.
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