Jugend im Bezirk Feldkirchen
Der Jugend eine Perspektive geben
Wie sieht die Jugend den Bezirk Feldkirchen? Der stellvertretende Schulsprecher des BRG Feldkirchen berichtet.
FELDKIRCHEN. Mit gerade mal 17 Jahren ist er das Sprachrohr für die vielen Schüler des BRG Feldkirchen: Der Tiffner Schüler Felix Moore, stellvertretender Schulsprecher im Schuljahr 2021/2022, berichtet aus seiner Sicht über die heutige Situation der Jugendlichen im Bezirk Feldkirchen.
Herausfordernde Zeiten
Gerade die letzten eineinhalb Jahre hatten es in sich. Covid-19 machte, und macht nach wie vor, auch den Jugendlichen das Leben schwer. "Aus Sicht eines Schülers muss ich sagen, dass gerade wir Jugendliche herausfordernde Zeiten durchleben. Ausgehen, sich mit Freunden treffen, Reisen, Spaß haben und eine unbeschwerte Zeit zu genießen ist im Moment alles andere als einfach", berichtet der 17-jährige Schüler sehr ernst. Ein wichtiger Punkt wird von ihm gleich zu Beginn angesprochen: "Durch diese Situation mit den Lockdowns und den ganzen Einschränkungen hat sich meiner Meinung nach eine noch größere Schere in der Gesellschaft aufgetan. Es wurde offensichtlich unter den Schülern, wer in einem privilegierterem Umfeld zu Hause ist und wer nicht." Aber nicht nur das machte den Schülern untereinander zu schaffen: "Nach jedem Lockdown waren wir aus der Oberstufe ja die letzten, die daraus hervorgeholt worden sind, niemand wusste wohin mit uns, oft bekamen wir das Gefühl vermittelt: Könnt ihr nicht einfach ruhig und still zu Hause bleiben? Das war definitiv nicht schön."
Mobilität eingeschränkt
Aber lassen wir Corona mal beiseite, auf die Frage hin, was hat der Bezirk Feldkirchen den Jugendlichen zu bieten, kommt es sofort wie aus der Pistole geschossen: "Wir leben hier ja in einem sehr ländlichen Bezirk, die Natur direkt vor der Nase. Da ist ein großes Sportprogramm mit Fußball, Schwimmen und so weiter natürlich gegeben. Auch die Landjugend ist im Bezirk Feldkirchen stark vertreten und bietet viele Traditionsprogramme für uns Jugendliche an." Felix' großer Kritikpunkt hier ist allerdings die eingeschränkte Mobilität. "In Feldkirchen bist du ohne eigenen fahrbaren Untersatz, sprich Auto oder Moped, nicht wirklich mobil. Denn ab 18 Uhr abends, unter der Woche wie auch an den Wochenenden, gibt es kaum öffentliche Verkehrsmöglichkeiten, um in die größeren Städte wie Villach oder Klagenfurt zu kommen." Er findet, gerade das sollte doch gegeben sein, denn mit 14, 15, 16 Jahren fängt nun einmal das Alter des "Fortgehens" richtig an.
Neue Perspektiven geben
Schwierig sieht er auch die Situation am BRG bezüglich der Oberstufe, für ihn fühlt es sich wie eine "Landflucht der Jugendlichen" an: "Heuer konnte genau eine 5. Klasse zustande kommen, immer mehr Schüler der Unterstufe wandern in andere Schulen oder in eine Lehre ab. Ich glaube, die Oberstufe in einem BRG muss wieder mehr präsent werden bei Schülern, die sowieso studieren wollen, und zeigen ,Ich mache die Oberstufe, weil ich studieren möchte‘ und nicht ,Ich gehe in die Oberstufe, weil ich nicht weiß, was ich sonst machen soll‘." Seiner Meinung nach muss Schülern und Jugendlichen einfach eine Perspektive für die Zukunft gegeben werden.
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