Jubiläum
Die FAST Ossiach feiert 70-Jahr-Jubiläum

Am 7. Dezember 1953 wurde die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach eröffnet. Seither wurde viel Know-how in die Welt getragen. | Foto: FAST
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Die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach des Bundesforschungszentrums für Wald feiert den 70. Geburtstag.

OSSIACH. Am 7. Dezember 1953 wurde die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach mit einem Festakt im Barocksaal des Stiftes durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft offiziell eröffnet.

Woche: Warum hat man sich für den Standort Ossiach entschieden?
Anna-Sophie Pirtscher: In Kärnten gab es nach 1952 mit dem Auslaufen der Waldarbeiter- und Waldbauernschule Töscheldorf bei Treibach-Althofen keine forstliche Ausbildung mehr. Hugo Schwab, ein geborener Ossiacher und Oberförster an der Bezirksforstinspektion Feldkirchen, kannte das Stift aus Kindheits- und Jugendtagen gut und konnte seinen jungen Chef, Forstingenieur Heinz Mosser, für die Idee einer Forstlichen Ausbildungsstätte in Kärnten begeistern. Das Stift war ein im Sommer gut besuchtes Hotel, welches im Winter ungenützt war. Es bot genügend Raum für Werkstätten und der Lehrforst der Österreichischen Bundesforste am Ossiacher Tauern war unmittelbar angrenzend. Ideal, um hier forstliche Fort- und Ausbildung über die kalte Jahreszeit anzubieten.

Wo lagen die Schwerpunkte?

Anfangs Ertragssteigerung und Leistungsoptimierung durch „richtigen“ Waldbau im Bauernwald sowie die Ausbildung von Schülern der Landwirtschaftsschulen mit dem Ziel den Bedarf der Sägeindustrie zu decken. Das Programm hat sich weiterentwickelt, vor allem durch die Einmannmotorsäge, wo die Ausbildung um Instandsetzung, Pflege, Ausführung der Arbeiten und Sicherheit erweitert wurde. Erprobung von Arbeitsgeräten und ihre Weiterentwicklung fanden laufend parallel statt.

Wer hat die FAST geprägt?
Ohne den Pioniergeist von Heinz Mosser hätte es die FAST in Kärnten nicht gegeben. Jeder darauffolgende Leiter hat die FAST maßgeblich mitgestaltet und weiterentwickelt. Das äußere Erscheinungsbild veränderte sich durch einige Umbauten und Erweiterungen unter Günter Sonnleitner und Johann Zöscher. Das Kursprogramm war unter den ersten Leitern Heinz Mosser und Anton Trzesniowski stark auf die Forstarbeiter der größeren Forstbetriebe und Hespa-Domäne ausgerichtet. Die Teilnehmerzahlen verdoppelten sich um 1978, als die Zielgruppe um Waldbauern und das Kursprogramm erweitert wurde. Durch Sonnleitner und Zöscher wurden internationale Kontakte geknüpft und gestärkt. So haben sich ein reger Austausch und das Durchführen von Forstkursen mit Japan, Südkorea, Frankreich, Italien und Slowenien ergeben und den Ruf in die Welt getragen. Durch das Kursgeschehen wurden Defizite bei den Werkzeugen erkannt und durch eigenen Erfindergeist kompensiert. So zählen der Fellboy sowie die Akiawinde zu wichtigen Innovationen, welche durch den Forstlehrer Singer und die Mitarbeiter der Werkstätte in Ossiach entwickelt wurden.

Wie wurde und wird die Einrichtung angenommen?
Anfangs waren die vielen Forstarbeiter der größeren Forstbetriebe die Zielgruppe, welche im Winter geschult wurden. Heute ist die Forstliche Ausbildungsstätte ein Bildungszentrum um den Wald, wo von forstlicher Bewirtschaftung über Waldpädagogik hin zu Baumsteigen, rechtlichen Themen und Biodiversität ein Angebot vorhanden ist.

Traditionelle Waldbewirtschaftung versus Technologie?
Maschinentechnologien – Harvester oder auch Drohnen – unterstützen und erleichtern Forstarbeit. Zudem bieten sie zusätzliche Sicherheit für die Forstarbeiter. Traditionelle Waldbewirtschaftung ist viel mehr als nur Geräte. Es ist das Wissen um Bewirtschaftungsformen, Baumarten und ihre Ansprüche, Zielsetzungen im Wald und vieles mehr.

Beständiger Arbeitgeber in Region

Die FAST Ossiach ist als großer Arbeitgeber in Ossiach gut verankert und hat in der Forstbranche eine hohe Relevanz. Das Thema Wald, seine Bewirtschaftung und Nutzung ist nach wie vor aktuell und interessiert viele. "International ist die Forstliche Ausbildungsstätte bekannt und als Wissensvermittler etabliert", betont die Leiterin der FAAST Anna Sophie Pirtscher. "Ich persönlich glaube, dass durch die Relevanz des Waldes und was wir von ihm brauchen – Schutzfunktion, Ressource Holz, Erholungsraum., Wasserspeicher und Luftfilter etc. – die Relevanz mitwächst. Denn nach wie vor braucht es gut ausgebildete Menschen, die im und mit dem Wald arbeiten bzw. die auch wissen, wie man sich im Wald verhalten soll oder darf."

Künftige Aufgaben

Die Schadereignisse der letzten Jahre, der Zustand des Schutzwaldes in Oberkärnten und der Klimawandel würden die Waldbesitzer vor Herausforderungen stellen. "Dort kann die FAST Ossiach über das Kursprogramm entsprechende Antworten liefern. Es gilt nun solche Veranstaltungen zu kreieren und an die Praktiker zu bringen. Das Erreichen von ,neuen‘ Waldbesitzern, die nicht wissen, dass es uns gibt, verlangt, dass wir unsere Kommunikation erweitern. Ich sage nur soziale Medien, Newsletter und so weiter."

Interesse steigt

Derzeit sei man, dank Kooperationen mit verschiedenen Firma, immer am neuesten Stand der Technik, was Motorsägen oder Seilgeräte angeht. Diese Zusammenarbeit müsse erhalten bleiben. "Das Interesse von ,waldfremden‘ Personen wird mehr. Gerade durch den Gesundheitsaspekt des Waldes und die vermehrte Freizeitgestaltung im Wald – Artikel über Borkenkäfer interessieren nicht nur die klassischen Waldbesitzer, sondern auch jene, welche den Siedlungsraum unter diesen Wäldern bewohnen und nutzen."

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