Keine fremden Tiere füttern!
Fremde Tiere nicht füttern!
Durch unbefugtes Füttern kommen alljährlich zahlreiche Tiere zu Schaden.
Pferde, Schafe oder andere Tiere, die auf einer Weide grasen, üben sowohl auf Erwachsene als auch auf Kinder eine große Anziehungskraft aus. Schnell gerät man in Versuchung, die Tiere zu streicheln oder – was in vielen Fällen noch mehr Spaß macht – sie mit Fallobst, Würfelzucker, Brot oder sogar Gummibärchen zu füttern. Auch Verbots- und Hinweisschilder mit der Aufschrift „Tiere füttern verboten“ helfen nicht immer und werden unter Umständen sogar ignoriert. Die Auswirkungen, die diese „Fütterungsattacken“ auf die Tiere haben können, werden oftmals aber nicht bedacht.
Vermeintliche Leckerbissen
Ein Stück von einer Karotte oder einem Apfel, ein bisschen Gras hier und etwas Heu da hat ja wohl noch keinem Tier geschadet, denken sich viele. Aber weit gefehlt: ,,Durch eine falsche Fütterung können Tiere durchaus schweren Schaden nehmen und im schlimmsten Fall kann ein unbefugtes Füttern sogar tödlich enden“, erklärt die Tierärztin Ingrid Schmidburg-Spendier von der Tierarztpraxis Steuerberg. Dass vielfach einfach Unwissenheit und keine böse Absicht hinter diesen „Fütterungsattacken“ steckt, ist für den Besitzer dann natürlich nur ein schwacher Trost.
Krankheiten durch falsches Füttern
Viele Tiere wie beispielsweise Pferde haben ein sehr empfindliches Verdauungssystem und unüberlegte Futtergaben können ernsthafte Erkrankungen wie Koliken oder Vergiftungen (z.B. durch Eibe) auslösen. ,,Auch altes Brot sollte man nicht verfüttern, gefährlich ist auch Rasenschnitt, der beim Rasenmähen anfällt, da sich dieser ebenfalls negativ auf die Verdauung auswirken kann“, erklärt die Fachfrau. Viele Tiere bekommen auch Futter, das hinsichtlich der Inhaltsstoffe als auch der Menge auf ihre Ansprüche und Bedürfnisse abgestimmt ist. Dieser Ernährungsplan wird durch eine zusätzliche Fütterung durcheinandergebracht und wirkt sich unter Umständen schädlich auf das Tier aus. Nicht selten leiden Tiere auch an Futterunverträglichkeiten, Allergien oder anderen Vorerkrankungen wie Hufrehe oder EMS, sodass gewisse Substanzen einen negativen Effekt auf ihre Gesundheit haben können. ,,Eine lebensgefährliche Situation kann außerdem eine Schlundverstopfung darstellen, bei der das Futter in der Speiseröhre des Tieres steckenbleibt“.
Zaunverletzungen, Futterneid & Co.
Aber auch das Verhalten der Tiere kann durch Futtergaben fremder Personen durchaus beeinflusst werden, so Ingrid Schmidburg Spendier. ,,Befinden sich mehrere Tiere auf der Weide, so kann es zu Futterneid kommen, manche beginnen auch mit den Beinen zu scharen und können sich dadurch Zaunverletzungen zuziehen.“ Führen Spaziergänger dann auch noch Hunde mit, kann das noch zusätzlich Unruhe und Stress auslösen.
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