Im "Kapitäns-Haus" haben sie "Ja" gesagt!

ST. MARTIN (fri). Vor wenigen Wochen haben die Wahl-St. Martiner Barbara Hirm-Hellwig und Gerhard Hellwig beschlossen zueinander "Ja" zu sagen. Da Gerhard in Schleswig-Holstein aufgewachsen ist und dort seine Wurzeln hat, haben sie sich als Hochzeits-Destination die Nordseeinsel Amrum in Nordfriesland ausgesucht. In Kärntner Tracht ließ man sich im Öömrang Hüs (Amrumer Haus) trauen. Das Gebäude in Nebel, eine der drei Gemeinden auf der nordfriesischen Insel, steht unter Denkmalschutz und Trauungen finden in der Kapitänsstube statt. Das Baujahr des reetgedeckten Kapitänshauses wird mit 1751 angegeben.

Nordsee im Sonnenschein

"Es war nicht einfach einen Termin zu bekommen und wir haben ein Jahr geplant", sagt Gerhard Hellwig. "Schließlich hat es geklappt und am 8. Mai sind wir von einem Standesbeamten getraut worden." Mit dabei waren die Familien und Freunde des Paares. "Einige von ihnen waren zum ersten Mal auf einer Nordseeinsel. Diese hat sich im strahlenden Sonnenschein von ihrer schönsten Seite präsentiert."
Gleich drei Paare gaben sich an diesem sonnigen Tag das "Ja-Wort". Alle drei in anderer Tracht. "Als wir dann im Dirndl und mit Lederhose durch den Ort gezogen sind, haben wir für Aufregung gesorgt", so Barbara Hirm-Hellwig.

Treffen im Stiegenhaus

Dabei hatte sich die Gesundheits- und Krankenpflegerin vorgenommen niemals zu heiraten. "Ich habe viele Jahre in Wien gelebt. Dort habe ich Gerhard im Stiegenhaus kennengelernt. Er hat damals einen Marktstand in Wien Ottakring mit regionalen Produkten aus der Steiermark und Kärnten aufgebaut und mir ein Kisterl mit Biogemüse gebracht", denkt die 44-Jährige zurück. "Als er eines Tage mit einer langstieligen roten Rose vor meiner Tür stand, habe ich gesagt: Du brauchst nicht denken, dass ich dich heiraten werde." Aber wie es im Leben so kommt, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, war es einige Jahre später doch so weit. "Als gebürtige Kärntnerin überkam mich eines Tages das Heimweh. Ich wollte zurück und Gerhard, der als Österreicher geboren wurde und sehr lange Zeit in Salzburg und Wien gelebt hat, willigte sofort ein mitzukommen." So machte sich das Paar auf die Suche nach einem geeigneten Ort zum Leben. "Mir war auch wichtig, dass es dort eine gute Schule für meinen Sohn gibt. Da wurde ich in Feldkirchen fündig", so Hirm-Hellwig. "Nun besucht Simon die RNMS und fühlt sich in seiner neuen Heimat sehr wohl. Und ich habe in meinem Beruf Beschäftigung bei der Diakonie de La Tour in Waiern bekommen."

Botschafter für Kärnten

Der pensionierte Psychologe Gerhard Hellwig war maßgeblich am Aufbau von Kindergruppen in Wien beteiligt und hat später die Vermarktung regionaler Produkte übernommen. "Als ich vor Jahren in der Südoststeiermark war, war ich von der Produktvielfalt überrascht. Was fehlte, war die Vermarktung. Also habe ich den Bauern angeboten eine Schiene aufzubauen und das ist ganz gut gelungen. Heute werden Produkte aus Kärnten und der Steiermark bei diversen Marktständen in Wien verkauft."

Vielleicht heißt es bald: Fortsetzung folgt

Und weil Hellwig gerne Verbindungen knüpft, hat er auch gleich seine Hochzeit für das Netzwerken genutzt. "Im Namen des Feldkirchner Bürgermeisters Martin Treffner haben wir kleine Gastgeschenke nach Amrum mitgenommen und dort an die Tourismuschefin übergeben", so Hellwig.
Weitere Pläne? "Vielleicht wird es noch eine kirchliche Trauung geben", lächeln die beiden, "aber wir denken noch über den passenden Ort nach."