„Jeder kann so sein, wie er wirklich ist“
Carolin Bierbaumer ist einer der „Sozialen Engel“ des Bezirks.
„Ich kann mir keinen besseren Beruf vorstellen.“ – Das sind die Worte unseres heutigen „Sozialen Engel“, Carolin „Caro“ Bierbaumer. Die Fachsozialarbeiterin ist in der Diakonie Waiern tätig und in einer der fünf Wohngruppen im „Köraus“ im Dienst. Gemeinsam mit fünf weiteren Mitarbeitern kümmert sie sich dort um zehn körperlich und/oder geistig beeinträchtigte Menschen.
„Ich bin selbst in Waiern aufgewachsen, war zwölf Jahre lang in einem Heim der Jugendwohlfahrt untergebracht“, erzählt die 29-Jährige. Schon damals hatte sie immer wieder Kontakt zu Menschen mit Beeinträchtigungen. „Als Kind haben mir solche Leute Angst gemacht, aber schon als Jugendliche entstand bei mir der Wunsch später mal in diesem Bereich tätig zu werden.“
Integration fördern
Die Begleitung der Bewohner im Alltag, deren Freizeitgestaltung und Pflege gehören zu Bierbaumers Aufgabenbereich. „Mir ist es ein Bedürfnis unsere Leute in die Gesellschaft zu integrieren“, so die Feldkirchnerin. Regelmäßige Ausflüge am Wochenende – beispielsweise auf die Alm –, einkaufen und Spaziergänge sollen den Kontakt zu den Mitmenschen fördern und deren Ängste und Hemmungen abbauen.
Einen anderen Beruf kann sich Bierbaumer, die sich in ihrer Freizeit vor allem um ihre beiden Hunde kümmert, nicht mehr vorstellen. Nach dem Abschluss der Handelsschule und ihren Tätigkeiten in einem Immobilienbüro und als Fotografin hat sie nun ihren Traumberuf gefunden.
Keine Einseitigkeit
„Ich bekomme von diesen Menschen so viel zurück“, strahlt die Filmbegeisterte im Gespräch mit der WOCHE. „Unsere Bewohner – sie sind zwischen Anfang 30 und Mitte 40 – können sich noch über Kleinigkeiten, wie eine gemeinsame Jause mit Kaffee – freuen. Das finde ich wirklich berührend.“
Auch Bierbaumers Freunde zeigen sich von den „Köraus“-Bewohnern beeindruckt. „Beim letzten Sommerfest waren einige meiner engsten Vertrauten mit dabei“, erinnert sich unser „Sozialer Engel“ zurück. „Diese haben im Alltag nie mit beeinträchtigten Menschen zu tun. Nach dem Ende des Festes haben sie mir erzählt, wie ergriffen sie von der Freude und Ausstrahlung der Menschen waren.“
Was ihr selbst besonders gefällt? – „Dass bei uns jeder so sein kann, wie er ist und genau so akzeptiert wird.“
ZUR PERSON:
Name: Carolin Bierbaumer
Geboren: 20. Jänner 1983
Beruf: Fachsozialbetreuerin
Wohnort: Feldkirchen
Familienstand: ledig
Hobbys: Freunde treffen,
Filme, ihre beiden Hunde
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