Sommeroper
Macht, Blut und Eifersucht im Amthof Feldkirchen

"Sommeroper" zieht in den Amthof Feldkirchen ein. | Foto: Mariano Margarit
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  • "Sommeroper" zieht in den Amthof Feldkirchen ein.
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FELDKIRCHEN (fri). Mit der Gründung der „Sommeroper im Amthof“ vor acht Jahren wollte das Sommeroper-Team ein wenig dazu beitragen, auch im Sommer dem Kärntner Publikum sowie auch den Gästen, die in Kärnten ihren Urlaub verbringen, Opern- und Operettenaufführungen zu bieten. Seither passiert das mit klein besetzten Stücken auf professionellem Niveau im Amthof Feldkirchen. "Es ist mir eine große Freude, dass auch unser Team an einer Fortsetzung interessiert ist und für ein neues Projekt nach Kärnten kommt", sagt Johannes Hanel. "Der Erfolg zeigt, wie groß das Interesse an sommerlichen Kulturveranstaltungen ist. Wir hoffen, den Opernfreunden in Kärnten auch 2020 gelungene Aufführungen, in entspannter Atmosphäre, bei Speis und Trank bieten zu können und würden uns freuen wenn unserer Publikum wieder schöne Abende bei unserer Sommeroper erleben könnte."

Zur Oper

Nach dem Erfolg von Nicola Vaccais „Julia und Romeo“ im Jahr 2017 wagt sich die Sommeroper im Amthof 2020 wieder an einen ernsten Stoff: Das Eifersuchts- und Machtdrama „Caterina“. - die Belcanto-Oper „Caterina die Guisa“ von Carlo Coccia wird hier als österreichische Erstaufführung und weltweit erstmals in deutscher Sprache präsentiert.
Der aus Neapel stammende Komponist Carlo Coccia kann sich schon zu Lebzeiten kaum aus dem übermächtigen Schatten von Gioacchino Rossini befreien. Die Uraufführung von „Caterina di Guisa“ im Jahr 1833 an der Mailänder Scala allerdings ist der größte Triumph in seiner Karriere; ein Kritiker schreibt damals über seine Musik:
„Sie spricht zu den Gedanken, erschüttert die Seele und, sollte sie womöglich nicht einen tosenden und ohrenbetäubenden Applaus hervorrufen, so zwingt sie den Zuschauer zur Stille aus Emotion und Staunen.“
- Kurz: Coccia legt hier ein hochdramatisches, emotionales, kühnes und vielfarbiges Werk vor, das keinen Vergleich mit den großen Belcanto-Namen zu scheuen braucht. In unterschiedlichen Fassungen wird das Stück bald an vielen italienischen Theatern ins Repertoire aufgenommen, verschwindet aber aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen in der Versenkung und wird erst 1990 wiederentdeckt.
Der Text stammt vom damaligen Star-Librettisten Felice Romano; Vorlage ist das blutrünstige Drama „Heinrich III und sein Hof“ von Alexandre Dumas dem Älteren, dem Schöpfer ikonischer Werke wie „Die drei Musketiere“ oder „Der Graf von Monte Christo“.

Die Geschichte der Oper spielt 1578 in Paris. Der Herzog von Guisa kämpft mit allen Mitteln um den Erhalt seiner Macht und gegen den Geist der neuen Zeit und zögert auch nicht, dafür über Leichen zu gehen. Das Herz der Geschichte aber ist seine aus mächtigem Haus stammende Frau Caterina, die heimlich den Gegenspieler ihres Mannes liebt, den aufstrebenden Grafen Megrino, und so zum Spielball eines tödlichen Machtkampfs wird, in dem die Rache schließlich die Hauptrolle übernimmt. Immer an der Seite der Guisas ist außerdem Caterinas Cousin Arturo, hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zu Guisa, der ihn aufgenommen hat, und seiner unerfüllten Liebe zu Caterina. Und wie in Shakespeares „Othello“, dem Eifersuchtsdrama schlechthin, wird auch hier ein verlorenes Taschentuch zum Stein des Anstoßes, der eine ganze Lawine ins Rollen bringt...Die Rollen dieses Dramas sind dem Ensemble der Sommeroper im Amthof förmlich auf den Leib geschneidert: In der Titelpartie der zutiefst emotionalen unterdrückten Ehefrau wird die polnische Sopranistin Iza Kopec zu erleben sein, ihren Ehemann, den „Silberrücken“ Guisa, verkörpert der Kärntner Bariton und Intendant der Sommeroper Johannes Hanel. Ein Neuzugang ist der junge slowakische Tenor Juraj Kuchar, der ihm als Megrino nicht nur die Macht streitig macht, sondern auch die Ehefrau. Die Rolle des reinen Liebenden Arturo wird der Kärntner Countertenor Armin Gramer übernehmen. Und auch das Leading Team bleibt dem Amthof treu: Nana Masutani ist als One-Woman-Orchester am Klavier zu bewundern, Regisseurin ist wieder Ulla Pilz.
Um die historische Geschichte auch für ein Netflix-verwöhntes Publikum zum Genuss zu machen, wird die Handlung ins 20. Jahrhundert verlegt: Denn die brutalen Machtspiele des altfranzösischen Adels erinnern einfach zu sehr an die einer anderen „ehrenwerten Gesellschaft“ - „Der Pate“ lässt grüßen...

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Information und Karten

„Caterina“ Macht, Blut und Eifersucht: Operndrama in zwei Akten von Carlo Coccia
Libretto: Felice Romani nach Alexandre Dumas Bearbeitung und deutsche Fassung: Ulla Pilz
Termine: Do 6., Sa 8., Di 11., Do 13., So 16., Di 18., Do 20., Sa 22. August 2020 jeweils 20.30 Uhr im Amthof Feldkirchen
Team
Regie, Bearbeitung und deutsche Fassung: Ulla Pilz
Musikalische Leitung: Nana Masutani
Caterina: Iza Kopec
Arturo: Armin Gramer
Megrino: Juraj Kuchar Guisa: Johannes Hanel
Info: www.kultur-forum-amthof.at/sommeroper/ Email: sommeroperamthof@gmx.at
Karten:
Verein Kultur.Theater.Musik, Maria-Saaler-Berg-Weg 20, Maria Saal, z.H. Johannes Hanel, Tel.: 650-98 34 022, Email: JohannesHanel@gmx.net
Touristikbüro Feldkirchen, Amthofgasse 5, Feldkirchen, Tel. 04276-2176
kultur forum amthof: Tel.: 0676-71 92 250, Email: office@kultur-forum-amthof.at
Buchhandlung Heyn, Kramergasse 2,  Klagenfurt,  Tel. 0463-54240-0
Gemischtwarenhandlung Hradetzky, Badgasse 5,  Klagenfurt

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