"Man schmückt sich gerne mit dem Wort 'Hochkultur'"

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WOCHE: Sie sind Autor, Regisseur und der männliche Hauptdarsteller von dem Stück „Haia Safari“, das gerade im Schloss Albeck gespielt wird. Kurz und bündig, um was geht es?

RONALD PRIES: Es geht darum, dass ein alter ehrwürdiger Nobelpreisträger eine Hälfte eines Hauses in der Toskana gekauft hat. Die zweite Hälfte wird an eine in Erotikfilmen zu Ruhm gelangte junge Dame verkauft. Da prallen zwei Welten aufeinander und letztendlich passiert das, was oft passiert, dass eine junge Frau versucht sich mit Hilfe eines reichen berühmten Mannes eine Karriere aufzubauen.

Wann haben Sie das Stück geschrieben?
Das Stück habe ich schon vor über dreißig Jahren geschrieben, es dann aber weggelegt und vergessen. In der Spielstätte in Albeck gibt es ja eine Treppe und eine Treppe spielt auch in diesem Stück eine Rolle. So ist es mir wieder eingefallen.

Sie sind auch der Leiter des Heunburg-Theaters. Seit wann?
Ja, das Heunburg-Theater ist mir 2011 in den Schoß gefallen. Seitdem betreiben Andreas Ickelsheimer und ich den Sommerspielplan. Wir bemühen uns besonders Stücke zu spielen, die über das Amüsement hinaus gehen, die zum Nachdenken anregen und eine Literatur bieten – sogenannte Hochkultur.

Wie wichtig ist Hochkultur in oder für Kärnten?
Ich habe den Eindruck, dass es nicht sehr wichtig ist. Mir hat vor vielen Jahren eine Bekannte gesagt: „Pass auf, das Land Kärnten ist so schön, das braucht keine Kultur!“ und an diesen Satz habe ich sehr oft gedacht die letzten Jahre. Die Volkskultur, gegen die ich überhaupt nichts habe, die muss sein und aus der Volkskultur spricht die Seele eines Volkes, in die wird viel investiert. Die Hochkultur ist mehr oder weniger nur ein Prestigeobjekt, man schmückt sich gerne mit dem Wort. Wirklich interessieren tut sich für unser Theater aber keiner – finanziell, in erster Linie.

Wo müsste investiert werden?
Wir werden zwar immer noch vom Land gefördert, aber es reicht hinten und vorne nicht. Es gibt keine eigene Beleuchtungs- und Tonanlage, auch der Weg ist in einem katastrophalen Zustand. Wir überlegen mittlerweile ernsthaft, ob wir es nicht mit dieser Spielzeit da oben beenden lassen.

Ihr Plan für die nächsten fünf Jahre?
Überleben. (lacht) Ich werde ja bereits 65. Ansonsten schreibe ich Stücke und lass ich es ruhig angehen. Ich stelle immer wieder fest, dass das kleine Glück nämlich das der Gesundheit sehr wichtig ist.

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