Pfarrer
Martin Müller nimmt Abschied von Waiern
Nach mehr als 37 Jahren verlässt Pfarrer Martin Müller mit seinem Abschiedsgottesdienst am 6. August Waiern.
WAIERN. "Eigentlich", so meint Martin Müller, „habe ich schon als Kind den Wunsch gehegt Pfarrer zu werden. Meine Eltern waren in Innsbruck kirchlich sehr engagiert. Meine Mutter war katholisch, mein Vater evangelisch und so habe ich beides kennengelernt und die Atmosphäre aufgesogen. Natürlich gab es später auch andere Berufsvorstellungen, aber irgendwann war doch klar, dass es das Theologiestudium werden sollte.“ Also studierte Müller evangelische Theologie in Wien und Basel. Schon beim ersten Arbeitsplatz in Oberösterreich spürte er, dass Kirche und Diakonie zwei Bereiche sind, die zusammengehören.
Ein Ort zum Bleiben
In Waiern, das geprägt ist von vielen Einrichtungen der Diakonie de La Tour, sollte sich das bewahrheiten. „Es war Kurt Schaefer, der Alt-Rektor des Diakoniewerks in Waiern, der mich im Frühjahr 1986 nach dem Begräbnis des Großvaters meiner Frau Magdalena in Gallneukirchen am Arm gefasst und gesagt hat: Lieber Herr Vikar, ich hab gehört, sie kommen nach Waiern. Sie wissen aber schon, dass das ein besonderer Ort ist!“ Wenig später erkannte Martin Müller, dass sein Amtsbruder ihm wohl deutlich machen wollte, dass es gut wäre, in Waiern nicht nur „en passant“ oder „auf Zeit“ Dienst zu tun, sondern mit Herz und ganzem Einsatz. „Und so ist es geworden: als ,Greenhorn‘ bin ich hierher gekommen und als alter Hase nehme ich Abschied. Waiern ist meiner Familie und mir in über 37 Jahren zum Zuhause geworden“, sagt Martin Müller. Gemeinsam mit seiner Frau ist er 1986 in den Wairer Pfarrhof eingezogen. „In der Wairer Trinitatiskirche wurde ich zum Pfarrer installiert, hab mit der Gemeinde unzählige Gottesdienste gefeiert, über 1.000 Kinder getauft und ebenso viele konfirmiert, über 200 Paare getraut, über 1.000 Verstorbene auf ihrem letzten Weg begleitet“, zieht der Pfarrer Bilanz. „Hier sind unsere Kinder Thomas, Michael und Lea aufgewachsen, zur Schule gegangen, haben im Garten gespielt und im Wald Baumhäuser gebaut.“
Große Gemeinschaft
Als etwas Besonderes hat Müller immer das Konglomerat aus Menschen verschiedener Generationen, die in Waiern in den Einrichtungen der Diakonie de La Tour leben und betreut werden und in das kirchliche Geschehen eingebunden sind, empfunden. „Die Spiritualität war deutlich spürbar. Besonders in Erinnerung bleiben dabei nicht die großen Events, sondern die kleinen Momente, in denen man Dankbarkeit fühlt.“ Diese intensiven Empfindungen mit dem Rückhalt der Familie, die immer hinter ihm gestanden hätte, wären ebenso wie die Verbundenheit mit der Natur Kraftquelle gewesen. Auch in seinem neuen Lebensabschnitt hat Müller nicht vor nur die Beine hochzulagern. „Es wird das eine oder andere Projekt geben, bei dem ich mich engagieren kann. Ich bin überzeugt, dass etwas auf mich zukommen wird. Als begeisterter Wanderer und Bergsteiger freue ich mich auf viele Touren."
Abschiedsgottesdienst: Sonntag, 6. August, Trinitatiskirche Waiern, 9.30 Uhr
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