"Raucher sterben zehn Jahre früher"

Lungenfacharzt Andreas Schuster
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"Rauchen birgt Risikofaktoren für viele Erkrankungen", hält Andreas Schuster, der einzige Facharzt für Lungenerkrankungen im Bezirk St. Veit, eingangs fest. Die häufigste Lungenerkrankung ist COPD. 400.000 bis 800.000 Österreicher leiden darunter. "Bei der Todesursache liegt COPD unter den Top Ten, ebenso wie Lungenkrebs", sagt Schuster.

Rauchen erhöht Krebs-Risiko

Für Lungenkrebs sowie Krebs, der den Mund, Rachen und Kehlkopf befällt, ist Rauchen verantwortlich. "90% der Lungenkrebsfälle sind Raucher oder haben geraucht", hält Schuster alamierende Zahlen bereit.
Das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen ist deutlich höher, da Rauchen eine Gefäßverengung im Sinne einer Gefässverkalkung verursacht.
"Jeder zweiter Raucher stirbt an den Folgen des Rauchens", macht Schuster deutlich. Die Lebenserwartung wird durchschnittlich um rund zehn Jahre gesenkt.

Risiko blauer Dunst

Raucht jemand 20 Jahre, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine Erkrankung zu bekommen. "Mit dem Moment, wo keine Zigarette mehr angegriffen wird, reduziert sich das Riskio deutlich". Personen, die mit dem Rauchen aufhören, haben nach zehn bis 15 rauchfreien Jahren wieder das Erkrankungsrisiko eines Nichtrauchers. "Daher rate ich auch 60-jährigen Patienten, das Rauchen einzustellen", sagt Schuster, der seit 2001 die Ordination in St. Veit betreibt. Dass es in Österreich keine rauchfreien Lokale gibt, ist ein "politisches Versäumnis der letzten Jahre".

Ja zu Rauchverbot

Schuster sieht es als "dringend notwendig an", ein generelles Rauchverbot zu verhängen. "Wenn der Raucher das Lokal verlassen muss, denkt er schon darüber nach, ob er eine Zigarette anzündet oder nicht. Allein dadurch greift er schon weniger häufig zum Suchtmittel", ist Schuster überzeugt. Passiv-Raucher haben ebenfalls eine erhöhte Gefahr, gesundheitliche Schäden zu erleiden.

Schäden für Kinder

"Es wird von schädlicher Wirkung für Arbeitnehmer in Lokalen gesprochen. Was ist mit den Kindern, deren Eltern zu Hause rauchen oder im Auto?", vermisst Schuster die öffentliche Diskussion darüber. Bei Kindern sei Passivrauch umso gefährlicher und führe zu Atemwegsinfektionen oder Asthmabeschwerden. Schuster plädiert für frühe Prävention und Aufklärung. "Bei Jugendlichen ist die Lunge nicht reif. Durch das Rauchen schädigen sich entwickelnde Organe".
Schuster hilft, das Rauchen aufzugeben. "Ein Drittel der Raucher ist nikotonabhängig, der Rest sind Gewohnheitsraucher. Ich merke sofort, ob jemand zum Rauchen aufhören will oder es nur sagt".

Schluss mir Rauchen

Hypnose, fachspezifische Bücher, Akkupunktur, Therapien – dem Arzt sei es egal, mit welcher Methode das Rauchen abgwöhnt wird. "Jede Zigarette, die weniger geraucht wird, verlängert das Leben".
Grundsätzlich rät der St. Veiter Lungenfacharzt jeden seiner Patienten, mit dem Rauchen aufzuhören. Außer jenen mit Lungenkarzinom. "Dann ist es zu spät".

Schuster fordert rauchfreie Lokale
Andreas Schuster, Facharzt für Lungenerkrankungen, betreibt seit 2001 eine Ordination St. Veit. Da es im Bezirk Feldkirchen keinen Lungenfacharzt gibt, kommen seine Patienten unter anderem aus dem Bezirk.
Schuster spricht sich klar für rauchfreie Lokale aus: "Durch Passivrauch können auch gefährliche Lungenerkrankungen ausgelöst werden".

Erhöhtes Krebsrisiko
Im Zigarettenrauch wurden ca. 90 krebserregende Stoffe gefunden. Starke Raucher (20 Zigaretten pro Tag und mehr) haben das 15-fache Lungenkrebsrisiko eines Nichtrauchers.
Krankheit COPD
Rauchen führt zu Atembeschwerden, chronischem Husten und Schleimstau. Rauchen ist es die häufigste Ursache für COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). 90 Prozent der an COPD erkrankten Personen sind Raucher oder Ex-Raucher.
14.000 Tote
In Österreich wird die Zahl der jährlichen Todesopfer auf 14.000 Personen geschätzt.

Lungenfacharzt Andreas Schuster
Schluss mit Zigaretten: Raucher sterben zehn Jahre früher und haben ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken | Foto: KK
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