Rückblick auf zwei Leben

Erik Schinegger und Claudio Honsal (li.) mit der Autobiographie | Foto: Lehner
  • Erik Schinegger und Claudio Honsal (li.) mit der Autobiographie
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ST. URBAN (chl). Authentisch und ohne Tabu schildert Erik Schinegger seinen Leidens- und Lebensweg in der Autobiographie „Der Mann, der Weltmeisterin wurde“. Alles, was ab 2. März im Kinofilm "Erik und Erika" zu kurz kommt, aufgrund der begrenzten Spielfilmlänge zu kurz kommen muss, ist im Buch nachzulesen.
„Manchmal sind mir tatsächlich die Tränen gekommen“, gesteht er. „Ich habe mich wirklich total geöffnet, weil ich mir gesagt habe: Das erste Buch war ein Reißer, aber dieses geht in die Tiefe, hier werden nicht nur Sensationen abgehandelt, sondern jeder soll darin lesen, dass mein Leben kein leichtes war. Das begann ja schon, als ich 15 war und meine Schwester in meinen Armen verstorben ist.“

120 Stunden Gespräch

„Ich war im Vorjahr sieben Mal in Kärnten, jeweils drei, vier Tage lang, und Erik hat mir in vielen Spaziergängen seine Heimat und seine Lieblingsplätze gezeigt“, erinnert sich Claudio Honsal, der Schinegger Lebensweg aufzeichnete. „Letztendlich hatte ich 120 Stunden Gespräch am digitalen Band.“
Honsal kannte Schinegger davor nicht persönlich, aber die beiden waren sich auf Anhieb sympathisch. „Er war sehr offen und offenherzig und ein sehr angenehmer Gesprächspartner“, erzählt der Biograph. Dazu kam noch stundenlanges Stöbern durch Tausende Fotos.

Späte Therapie

„Ich musste mich bestätigen, musste mich durchsetzen und immer wieder hab’ ich eins auf den Schädel gekriegt. Das ganze Leben war für mich ein Kampf. Aber es war’s wert, zu kämpfen“, sagt der Mann, der mit Enthusiasmus heute noch das Skifahren beibringt und mit seinem Humor jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
„Die Gespräche fürs Buch waren für Erik auch wie eine späte Therapie, denn, was mich so schockiert hat, er hat keine einzige Stunde psychologische Betreuung gehabt.“ Für Schinegger eine Aufarbeitung seiner bald 70 Lebensjahre, 20 Jahre als Mädchen und 50 Jahre als Mann: „Ich habe ja gewusst um meine Defizite und deswegen habe ich mich auch so in den Sport verbissen. Nur im Sportg’wand war ich stark. Ich war Nummer 1 im Abfahrtslauf, die Nummer 1 im Riesenslalom, die Nummer 2 im Slalom, ich soll zur Olympiade, will die Medaillen abholen und dann war von heute auf morgen alles aus.“

Das Buch

Erik Schineggers Autobiographie "Der Mann, der Weltmeisterin wurde. Aufgezeichnet von Claudio Honsal" ist im Verlag Amalthea erschienen. Mit einem Vorwort von Karl Schranz.

Ski-Legende Karl Schranz schreibt im Vorwort der Autobiographie: „Ich habe dich nicht beneidet und beneide dich heute noch nicht um deinen Lebensweg, der dich zur Weltmeisterin werden ließ, dann zum Mann, später zum Menschen, der sich permanent beweisen musste und muss.“ Schranz schließt mit: „Hut ab vor deinen Leistungen als Erika und tiefe Verneigung, wie du dein Leben seither als Erik gemeistert hast.“

Bildergalerie von der Buchpräsentation:
https://www.meinbezirk.at/klagenfurt/leute/erik-und-erika-zwei-leben-ein-buch-d2416205.html

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