Schatzsuche in Ruinen

Die Kärntner Archäologin Sabine Ladstätter leitet seit dem heurigen Jahr die Ausgrabungen in Ephesos in der Türkei. Ihr Zie: „Ich möchte auch das Umland noch erforschen; eine Stadt kann man erst verstehen, wenn man auch ihre Umgebgung kennt.“ | Foto: ÖAI
  • Die Kärntner Archäologin Sabine Ladstätter leitet seit dem heurigen Jahr die Ausgrabungen in Ephesos in der Türkei. Ihr Zie: „Ich möchte auch das Umland noch erforschen; eine Stadt kann man erst verstehen, wenn man auch ihre Umgebgung kennt.“
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Dieser Tage kehrt die Archäologin Sabine Ladstätter (42) nach Österreich zurück. Die letzten fünf Monate verbrachte die gebürtige Kärntnerin in der Türkei. Sie leitet die Ausgrabungen in Ephesos. „Es wird hier seit 150 Jahren gegraben“, berichtet sie. Ladstätter ist die erste Frau – sie ist auch Chefin des Österreichischen Archäologie Instituts in Wien –, die die Ausgrabungen leitet.
„Wir haben heuer viel erreicht“, resümiert sie zufrieden den Erfolg der heurigen Saison. Über 300 Grabstätten hat das 180-köpfige Team gefunden. Durch eine Art Bodenradar wurde auch ein neuer Stadtteil entdeckt, und ein Tempel. Ladstätter: „Nächstes Jahr werden wir ihn ausgraben.“

Nach dem Winter wird Ladstätter wieder in Ephesos arbeiten. „Ich bin sehr gerne in der Türkei; die Menschen sind sehr gastfreundlich“, erzählt sie. Nun aber freut sie sich auf die kalte Jahreszeit in Österreich. – „Kühlere Temperaturen, österreichisches Essen und ein Besuch im Heurigen.“
In ihre „alte Heimat“ verschlägt es die Tainacherin nur selten. „Alle heiligen Zeiten – im wahren Sinne des Wortes“, schmunzelt sie. Zu Weihnachten und Ostern besucht Ladstätter Eltern und Bruder in Kärnten. „Meine Verbindung zum Land ist eine große“, sagt sie. „Auch beruflich.“ Der Kärntner Archäologe Franz Glaser war ihr Lehrer. „Wir tauschen uns noch häufig aus.“

Archäologie war Kindheitstraum
Ladstätter begeisterte sich schon in ihrer Kindheit für die Archäologie. „Ich weiß nicht mehr genau, was der Auslöser war; vermutlich ein Besuch am Magdalensberg.“ Was die Faszination ausmachte, ist ihr allerdings klar. „Am Anfang steht immer die Schatzsuche“, sagt sie. „Später wandelt sich diese kindliche Begeisterung zu Interesse an der Vergangenheit.“
Durch Erkenntnisse der Archäologie erweitere der Mensch seine Quellen. Ladstätter: „Ein einziger Fund kann eine markante Veränderung der Geschichte bedeuten.“ Eine solche Entdeckung: „Wir wissen nun, dass Ephesos im dritten Jahrhundert von einem Erdbeben zerstört wurde und in hundert Jahren wieder aufgebaut werden musste.“
Zwar bestehe die Arbeit der Archäologen zu einem Großteil aus „business as usual“ („alltägliche Arbeit“), doch ist es die Spannung, auf etwas Sensationelles zu stoßen, die den Reiz ausmacht. „Ich lasse mir nicht erzählen, dass dies nicht jeden Wissenschaftler begeistert“, so Ladstätter. – Ein bisschen kindlichen Drang, auf Schatzsuche zu gehen, hat sich auch Ladstätter erhalten.

Direkt „an der Front“ kann sie als Leiterin des Instituts und der Ephesos-Ausgrabungen nur mehr selten sein. „Das ist ein Wermutstropfen“, gesteht sie einen kleinen Nachteil ihrer steilen Karriere. Zeit für die Feldarchäologie nimmt sie sich trotzdem „ganz konsequent“. – „Ich definiere mich über meine Forschung, nicht über meine Management-Tätigkeit“, stellt sie klar. Ladstätters Spezialgebiet ist die Keramik-Forschung.
Karriere stand nie auf der Prioritätenliste der Wissenschaftlerin. „Ich wollte immer als Archäologin arbeiten“, sagt sie, „und war dann wohl zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.“ Ihre leitenden Funktionen empfindet sie als große Verantwortung für Archäologen ihrer Generation. „Viele arbeiten in prekären Dienstverhältnissen“, will sie Veränderungen für Ihren Berufsstand herbeiführen.

Autor: Gerd Leitner

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