„Schönheit verbessert das Zusammenleben“

Spieglein, Spieglein – Was man als schön sieht, basiert auf einem genetischen Programm des Menschen | Foto: Schmid, photos.com
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Was passiert in Sekundenschnelle mit uns, wenn wir jemanden attraktiv finden? „Schönheit sagt etwas über den inneren Zustand eines Lebewesens aus: Gesundheit, Überlebens- und Fortpflanzungsfähigkeit“, erklärt Josef Reichholf. Er ist renommierter Naturwissenschaftler und lehrt als Universitätsprofessor in München. Gerade ist sein Buch „Der Ursprung der Schönheit“ erschienen. Darin beschreibt er, warum gutes Aussehen nützlich ist und keinesfalls nur im Auge des Betrachters liegt.

WOCHE: Was ist schön?
REICHHOLF: Schönheit ist ein genetisches Entwicklungsprogramm, auf das unsere Organe eingestellt sind. Beispielsweise auf Symmetrie, denn alles was gleichmäßig ist, wirkt auf uns anziehend. Das Reizvolle liegt zugleich aber auch in der Abweichung vom Normalen. Schönheit ist in gewisser Weise auch Individualität, alles was sich von der Masse abhebt. Aber egal ob weiblich oder männlich, es gibt einen Grundtyp von Schönheit, der kulturell oder geschichtlich variiert. Attribute, die heute als attraktiv gelten, sind bei Frauen Schlankheit, lange Beine und das ,Kindergesicht‘ mit großen, bestenfalls dunklen Augen.

Und beim Mann?
Beim Mann – gut, das ist sowieso klar – sind es breite Schulter, schmale Hüften, Körpergröße und eine muskulöse Figur. Ansonsten möchte ich anmerken, dass das Äußere oberflächlich ist und keine Rückschlüsse auf Charaktere zulässt. Ob Schönheit auf lange Sicht zählt, ist eine andere Frage.

Warum ist so vielen Menschen ihr Aussehen wichtig?
Es ist sehr oft hilfreich, gut auszusehen. Auch verbessert es das zwischenmenschliche Zusammenleben. Wenn uns jemand mit einem Lächeln entgegenkommt, fühlen wir uns wohl. Kommt jemand hingegen missmutig daher, schaut man gern mal weg. Das kann man ganz klar am Beispiel Südostasiens erkennen. Hier leben viele Menschen dicht nebeneinander. Das Lächeln ist für ein entspanntes Zusammenleben sogar notwendig. Körpernähe wie in Zügen und Bussen ist oft unangenehm und führt zu Aggressionen. Das Lächeln dämpft kritische Situationen und ermöglicht ein friedliches Miteinander.

„Wer gesund ist, ist schön“ – ist da etwas Wahres daran, oder nur ein Slogan?
Diese Aussagen haben einen wahren Kern, weil man am Aussehen eines Menschen unbewusst den Stand seiner Gesundheit abliest. Ist das Immunsystem intakt oder verbirgt sich im Hintergrund eine Krankheit? Wenn jemand hinkt, weil ein Bein um einen Zentimeter kürzer ist, fällt das sofort als Unregelmäßigkeit auf. Toleranter sind wir hingegen einzig und allein, was die Größe des Gehirns angeht. Wenn jemand das doppelt große Gehirn hat, fällt es niemanden auf. Warum? Weil das Hinken sichtbar ist, die Gehirngröße anderer aber nicht.

Wie kann man mehr Toleranz in Bezug auf das Aussehen konkret umsetzen?
Wenn wir auf einen Menschen mit Behinderung treffen, schauen wir instinktiv weg. Angebrachter ist es den Menschen anzulächeln und aktiv gegen den starken Drang wegzuschauen anzukämpfen. Der Drang ist übrigens absolut menschlich und es geht jedem gleich. Ein Lächeln wäre aber sinnvoller, tut gut und ist auch eine soziale Verpflichtung. So ein Verhalten fördert positiven Kontakt und die Einbindung in die Gesellschaft. Dem gehen aber das Verstehen und der Abbau des Vorurteils voraus.

Aus welchem Grund fällt das vielen so schwer?
Weil unsere Organe auf ein genetisches Entwicklungsprogramm ausgerichtet sind, das wir aktiv hinterfragen müssen. Es könnte auch anders eingestellt sein. Schönes erscheint dann hässlich und wenig Anziehendes auf einmal wunderschön …

Autorin: Yvonne Schmid

Spieglein, Spieglein – Was man als schön sieht, basiert auf einem genetischen Programm des Menschen | Foto: Schmid, photos.com
Uni-Professor Josef Reichholf: „Es ist unsere soziale Verpflichtung, Menschen mit einer Behinderung anzulächeln.“
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