Tourismus: Juli kann mit starker Vorsaison nicht mithalten
Schlechtes Wetter und Hotel-Auflösungen sind Hauptgründe der Touristiker für schwachen Juli im Tal. Auf den Almen gibt es kein Minus.
BEZIRK FELDKIRCHEN (stp). Vor wenigen Wochen wurden die kärntenweiten Tourismuszahlen für die Vorsaison (Mai bis Juni) von der Kärnten Werbung veröffentlicht. Unser Bundesland ist mit einer Steigerung von 12,6 Prozent im Vergleich zur Vorsaison österreichweit ganz vorne. Auch im Bezirk Feldkirchen bestätigen die Touristiker die starke Vorsaison, klagen im Juli allerdings über ein Minus.
"Anrufe wegen Unwettern"
"Wir hatten im Juni noch ein Plus von 14,9 Prozent bei den Ankünften und einen Anstieg um 9,2 Prozent bei den Nächtigungen", berichtet Stefan Weißenbacher von der Tourismusinformation Feldkirchen. Dennoch sei der Juli im Vergleich zum letzten Jahr schwächer ausgefallen. Weißenbacher spricht von einem Minus von einigen Prozent: "Man kann sich das nur schwer erklären. Mit der Schließung des Hotels Germann sind natürlich einige Nächte weggefallen." Auch das Wetter habe seinen Teil dazu beigetragen. "Es gab sogar Anrufe wegen der Unwetter. Die Gäste wollten wissen, ob sie überhaupt anreisen können."
Camper blieben aus
Auch in Ossiach rechnet der Leiter des Tourismusbüros, Rüdiger Augustin, mit einem Minus im Juli: "Die genaue Abrechnung erfolgt in dieser Woche. Aber nach der ersten Hochrechnung kann man von einem kleinen Minus ausgehen." In der Vorsaison gab es noch ein Plus von 6 Prozent. Gründe für den Rückgang im Juli seien etwa die Schließung des Hotels Fünfhaus (60 Betten) sowie weniger holländische Gäste auf den Campingplätzen.
Unterschied auf den Bergen
Ganz anders sieht die Sache auf den heimischen Bergen aus. Während es im Mai noch 14,75 Prozent weniger Nächtigungen gab als im Vorjahr, verzeichnet die Gemeinde Reichenau im Juni ein Plus von 39,42 %. Auch im Juli rechne man mit einem Plus. Lukas Köfer, Obmann des Tourismusverbandes Ebene Reichenau, erklärt: "Bei uns auf den Bergen spiegelt sich das deshalb nicht wider, weil bei uns die Saison erst Mitte Juni startet. Daher stammt auch das Minus im Mai."
Für den August lasse sich nur schwer eine Prognose abgeben, die Anfragen seien jedoch in allen Regionen positiv. Auch die Herkunft der Urlauber ist in allen Tourismusregionen ähnlich. Einheimische Urlauber aus anderen Bundesländern, Deutsche sowie Holländer (Campingplätze) und Italiener (vorwiegend im August) machen die Mehrheit aus.
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