Vater des Mordopfers spricht
Exklusiv: Der Vater des Opfers aus Maria Rain spricht mit der WOCHE.
WOCHE: Wie war Ihre Tochter und welche Momente werden Sie immer in Erinnerung behalten?
VATER: Meine Tochter war allein auf Grund ihrer Persönlichkeit und ihrer Wertvorstellungen, ihrer Freundlichkeit, überall beliebt. lhre Verbundenheit, ihre Liebe zu mir als Vater und zur Schwester stellte sie immer an erste Stelle. lhr Singen, ihre Fotos und viele Zeilen ihres Denkens bleiben für uns eine liebevolle Erinnerung.
Welche Gedanken gehen Ihnen immer wieder durch den Kopf?
Das, was meiner Tochter und uns das Schicksal ins Lebensbuch geschrieben hat, ist durch Fragen an Gott – weil keine Antwort – nicht zu beantworten. Das führt auch im Christsein zu doch großen Herausforderungen in Glaubensfragen. Doch auch Zweifel an allem und Verbitterung würden die Situation nicht wirklich verändern oder mildern.
Kannten Sie den Täter?
Der nunmehr geständige Täter war seit Juli 2011 ein Arbeitskollege und dadurch haben sich auch private Kontakte ergeben. Betont überhöflich, deutete nichts auf die so bestialisch vollzogene und geplante Tat hin, auch vom Dienstgeber und den Mitarbeitern wurde dies bestätigt. Die mir von meiner Tochter gezeigte Bekanntschaft und ihr Hinweis, dass sie nicht die Absicht habe, eine Beziehung einzugehen, dürften im Zusammenhang mit ihrer Kontaktpflege zu einem Freund wohl schlussendlich eines der nicht nachvollziehbaren Tatmotive gewesen sein.
Welche Gefühle haben Sie gegenüber dem Täter?
Der Täter wird nun von Menschenrichtern verurteilt werden. Strafausmaße einzufordern oder zu kommentieren, obliegt der Staatsanwaltschaft, da als Vater für die Zerstörung eines Lebens einer geliebten Tochter und den damit verbundenen Auswirkungen für die ganze Familie zu viel an Emotionen einfließen würden. Vor Gott selbst kann der Täter nur auf seine Barmherzigkeit mit tätiger Reue hoffen.
Der Todestag war auch der Namenstag Tanjas …
Die Unfassbarkeit, die Ohnmacht über das Geschehene, gerade an ihrem Namenstag, ist schwer in Worte zu fassen. Die Brutalität, die meine Tochter erleiden musste, und wie ich den Tatort vorfand, ist kaum vorstellbar und durch keine mildernden Umstände menschlich zu bewerten.
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