"Weil unsere Zeit endlich ist"

- <f>Sabine Huber ist seit Juni 2017</f> Leiterin der Hospizbegleitung des Roten Kreuzes in Feldkirchen
- Foto: Friessnegg
- hochgeladen von Isabella Frießnegg
Im vergangenen Juni hat Sabine Huber die Leitung der Hospizbegleitung beim Roten Kreuz Feldkirchen übernommen.
FELDKIRCHEN (fri). Auf die Frage, warum man sich entschließt eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin zu machen und sich ehrenamtlich in der Hospizbewegung zu engagieren, gibt die 55-jährige Sabine Huber eine klare Antwort: "Weil die Zeit endlich ist. Jeder von uns ist im Laufe seines Lebens mit Geburt, aber auch mit Tod konfrontiert. Diese beiden Zyklen sind Teil des Lebens."
Tod als Teil des Lebens
Sie selbst sei recht unbefangen damit aufgewachsen. "Ich habe sehr früh meine Mutter verloren und später meine Oma bis zu ihrem Tod gepflegt." 2011 hat Huber dann die Ausbildung bei Renate Kreutzer gemacht und begonnen aktiv in der Hospizbegleitung mitzuarbeiten. "Im vergangenen Juni habe ich die Leitung der Hospizbegleitung des Roten Kreuzes in Feldkirchen übernommen. Gemeinsam mit fünf ehrenamtlichen Kollegen begleite ich Menschen auf ihrem letzten Weg." Eine Aufgabe, die von Fall zu Fall verschieden ist. "Manchmal kommen Menschen sehr früh zu uns und wir begleiten sie über einen längeren Zeitraum. Manchmal geht es wirklich um die letzten Stunden. Manchmal bedarf es vieler Worte, manchmal wird gemeinsam geschwiegen."
Einfach da sein
Das erklärte Ziel ist es einfach für die Menschen da zu sein und ihnen das "Gehen" zu erleichtern. Oft sei es für die Angehörigen schwierig damit umzugehen, da können Hospizbegleiter eine Vermittlerrolle einnehmen und manchmal sogar verhärtete Fronten aufbrechen.
Eine letzte Träne
"Oft wird Menschen in ihren letzten Stunden bewusst, dass Nichtigkeiten ihr Leben beeinflusst haben. Vieles beginnt sich zu relativieren und der Blick auf das Wesentliche wird geschärft. Mitunter gehen Menschen mit einer letzten Träne im Gesicht." Genau das nimmt sich Sabine Huber auch in ihr Leben mit: "Natürlich fällt es nicht immer leicht Grenzen zu ziehen. Es gibt Schicksale, die berühren und mitunter fließen Tränen. Aber ich denke, das gehört dazu und ich lasse es zu."
Beim Gehen, bei bewussten Entspannungsübungen oder zu Hause im eigenen Garten wird das Erlebte dann verarbeitet. Sollte es notwendig sein, dann gibt es auch immer die Möglichkeit der Supervision.
Zur Sache
Informationen zum Thema Hospizbegleitung erhalten Sie unter: hospiz@k.roteskreuz.at, Tel. 050 9144-1064, www.roteskreuz.at
Interessenten können sich auch direkt bei der Rot-Kreuz-Bezirksstelle in Feldkirchen melden.


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