Spardruck: ARBÖ warnt

Rost tobte sich an der Bremsscheibe aus. Nach der Mangelbehebung gab’s erst das Pickerl | Foto: ARBÖ
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  • Rost tobte sich an der Bremsscheibe aus. Nach der Mangelbehebung gab’s erst das Pickerl
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  • hochgeladen von Erich Hober

Im Jahr 2011 hat der ARBÖ Kärnten an die 20.000 Fahrzeuge einer Begutachtung gemäß §57a Kraftfahrgesetz (KFG) unterzogen. Bei diesem Check, umgangssprachlich auch „Pickerl-Überprüfung“ genannt, wird primär kontrolliert, ob das Fahrzeug auch wirklich verkehrs- und betriebssicher ist.
Werden schwere Mängel festgestellt, müssen diese umgehend behoben und die begutachtung danach wiederholt werden. Das war 2011 sehr oft der Fall. Gegenüber dem Jahr davor haben die schweren Mängel um zwei Prozent zugenommen – und zwar von 13 auf nunmehr 15 Prozent.

Existenzbedrohende Hürde
Diesen Anstieg registriert man beim ARBÖ mit großer Sorge. „Der enorme Spardruck lässt die Menschen nun ganz offensichtlich auch immer öfter an der Sicherheit ihres Fahrzeuges sparen“, vermutet ARBÖ-Geschäftsführer Thomas Jank. Beim ARBÖ hat man in den letzten Monaten immer öfter die Erfahrung gemacht, dass die Pickerl-Begutachtung für viele Menschen zunehmend eine existenzbedrohende Hürde darstellt. „Gerade im ländlichen Raum sind die Menschen auf ihr Auto angewiesen, um in die Arbeit zu kommen. Werden nun bei der Pickerl-Überprüfung gravierende Mängel festgestellt, deren zwingende Behebung mit gröberen Kosten verbunden ist, so führt das mitunter zu ernsten Problemen“, berichtet Jank. Um diese Problematik zu entschärfen, setzt der ARBÖ in Kärnten auf Beratung. „Das Zauberwort heißt Objektivität. Vielfach werden Fahrzeuglenkern unter dem Deckmantel der Pickerlüberprüfung sündteure Reparaturen aufgeschwatzt, die eigentlich gar nicht notwendig sind“, sagt Technik-Profi Günther Friesacher. Sein Rat: „Werden in Folge einer Pickerlüberprüfung kostenintensive Mängelbehebungen angeordnet, unbedingt mehrere Kostenvoranschläge dafür einholen. Wenn möglich, von einer neutralen Stelle wie dem ARBÖ.“

Mängel-Rangliste
Mit 32 Prozent klare Nummer eins in der Mängelliste sind die Bremsen. „Ob vom Rost gezeichnete Bremsscheiben, verschlissene Bremsklötze oder defekte Bremsschläuche, die Liste der Probleme in diesem Bereich ist lang“, sagt ARBÖ Technikchef Günther Friesacher.

25 Prozent der Mängel fallen auf das Fahrgestell. Auch in diesem Bereich spielt das Thema Rost eine zentrale Rolle.

20 Prozent betreffen Achsen- und Reifenschäden.

Die häufigsten Fragen und Antworten um die „Pickerl-Überprüfung“
Was muss ich zur Überprüfung mitbringen?
Den Zulassungsschein. Bei Veränderungen am Fahrzeug sind die entsprechenden Genehmigungspapiere beizulegen.

Ersetzt ein Service das Pickerl?
Nein. Das Service ist primär vom Kilometerstand abhängig und bezieht sich auf Wartungsarbeiten nach Vorgabe des Fahrzeugherstellers.

Wie oft muss das Pickerl gemacht werden?
Der Gesetzgeber schreibt für PKWs bis 3,5t ab Erstzulassung eine Überprüfung nach drei Jahren vor. Dann nach zwei Jahren und dann jährlich. Zweiräder: Jährliche Überprüfungspflicht.

Ich habe den Überprüfungstermin versäumt. Was tun?
In Österreich gelten Toleranzfristen. Sie können das Pickerl einen Monat vor oder vier Monate nach dem auf der Plakette eingestanzten Termin machen lassen. Beachten Sie, ob Ihre Kaskoversicherung diese Fristen toleriert (siehe in Versicherungspolizze).

Darf ich mit einem Pickerl innerhalb der Toleranzfrist ins Ausland fahren?
Österr. Toleranzfristen werden nicht in allen Ländern anerkannt. Es empfielt sich, vor jeder Reise das Pickerl auf Gültigkeit zu überprüfen und vor Reiseantritt erneuern zu lassen.

Meine Plakette wurde zerstört oder ist nicht mehr lesbar. Was soll ich tun?
Grundsätzlich kann gegen Verweis des Gutachtens jede Stelle, die Begutachtungen durchführt, eine Ersatzplakette aushändigen. Sinnvoll ist es, sich an die Werkstätte, die das Pickerl ausgehändigt hat, zu wenden.

Gutachten verloren. Bekomme ich ein Duplikat?
An die Werkstätte wenden, die das Fahrzeug überprüft hat. Diese stellt eine Kopie aus, da sie verpflichtet ist, Daten sorgfältig zu verwahren.

Ich habe ein Fahrzeug in Betrieb genommen, das technisch nicht einwandfrei ist. Was kann mir passieren?
Ein Fahrzeug mit schweren Mängeln gefährdet die Verkehrssicherheit. Es liegt so ein Delikt vor, das mit bis zu 5.000 Euro Strafe und Vormerkung im Führerschein geahndet werden kann. Kennzeichen-Abnahme möglich. Versicherung übernimmt mitunter keine Haftung .

Ein Geschenkspaket statt eines Sparpakets
Unter dem Motto „Geschenks-paket statt Sparpaket“ will der ARBÖ in Kärnten heuer beweisen, dass es auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten möglich ist, seine treuen Mitglieder mit tollen Aktionen zu verwöhnen.
Den Anfang dieser Serie macht von 27. Februar bis 17. März ein Vorteilspaket, das nicht nur Geld spart, sondern auch den vollen Durchblick bringt: Zu jeder Pickerl-Begutachtung gemäß §57a KFG gibt es beim ARBÖ einen Liter Scheibenfrostschutz gratis. Wenn man bedenkt, dass so ein „Safterl“ an der Tankstelle zwischen fünf und zehn Euro kostet, ein wertvolles Geschenk.

Überraschungen warten
„Wir sind bemüht, dass unsere Mitglieder immer und überall den Durchblick haben“, lacht Kärntens ARBÖ-Geschäftsführer Thomas Jank. Er verrät, dass es heuer drei weitere Spezial-Aktionen beim ARBÖ geben wird: „Während sich die Pickerl-Aktion exklusiv an unsere Mitglieder richtet, können die restlichen drei Geschenkspakete auch von Nichtmitgliedern in Anspruch genommen werden.“ Um welche ARBÖ-Überraschungen es sich handelt, will Jank aber nicht verraten: „Die Brieftaschen der Autolenker werden mit Sicherheit viel Freude mit uns haben.“

Rost tobte sich an der Bremsscheibe aus. Nach der Mangelbehebung gab’s erst das Pickerl | Foto: ARBÖ
Andy & Kelly Kainz haben die Begutachtung machen lassen u. Scheibenfrostschutz mitgenommen | Foto: ARBÖ
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