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„Freizeiterkrankungen“ sind oft die Folge unserer schnelllebigen Zeit. Daher wichtig: „Kultur der Pausen“.
Für einige von uns steht der Urlaub noch bevor, doch gehen wir die schönste Zeit des Jahres oft falsch an. „Im Urlaub möchten viele den Stress eines ganzen Arbeitsjahres in 14 Tagen abbauen“, so Primaria Christa Rados, Vorstand der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin am LKH Villach. „Das kann nicht funktionieren.“ Einige planen aufwändige Reisen, um mit besonderen Erlebnissen imponieren zu können und nehmen so den Leistungsdruck in den Urlaub mit. Wieder andere erfreuen sich am plötzlichen Nichtstun, was auch Unruhe und Unzufriedenheit auslösen kann.
Wie man seinen Urlaub „richtig“ angeht, verrät Rados: „Man sollte bereits zu Hause langsam zur Ruhe kommen und sich auf die wohlverdienten Ferien einstimmen.“ Die Anreise sollte als Teil des Urlaubs verstanden und auch so gestaltet werden, in den ersten Tagen nach dem Urlaub ist es ratsam, nur langsam wieder in den Alltag hineinzugleiten.
„Das Wichtigste ist, auch im Alltag genussfähig zu bleiben“, so die Medizinerin. Deshalb rät sie, jede Woche bewusste Qualitätszeit einzuplanen – ohne Störquellen. Das kann ein Spaziergang sein, Zeit mit guten Freunden oder der Familie, aber auch Zeit für sich selbst. „Bedeutend ist alles, was sich ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren lässt“, so Rados – etwa auf der Fahrt zur Arbeit bewusst Musik hören oder am Lieblingsduft schnuppern.
Vernachlässigt man solche kleinen Pausen, merkt man oft erst im Urlaub, wie schlecht es einem geht, wenn man vorher lange Zeit in hohem Tempo lebt und arbeitet. Rados appelliert daher, eine „Kultur der Pausen“ zu pflegen, um solche „Freizeiterkrankungen“ zu vermeiden.
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