„Gegen Alaba brauche ich einen Monster-Tag!"

- <b>2014</b> noch im WAC-Dress. Jetzt kämpft Michele Polverino für Ried und Liechtenstein, empfängt Freitag das ÖFB-Team
- Foto: Kuess
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EM-Qualifikation: Der ehemalige WAC-Kicker und aktuelle Ried-Legionär Michele Polverino empfängt am Freitag mit Liechtenstein das österreichische Nationalteam.
CLAUDIO TREVISAN
KLAGENFURT, VADUZ. Michele Polverino — mehr als zwei Saisonen kämpfte der Liechtensteiner Fußball-Nationalspieler im defensiven Mittelfeld von Bundesligist WAC, lebte in Klagenfurt. Jetzt, am Freitag, trifft der 30-jährige Legionär des SV Ried in der EM-Qualifikation auf das Land seines Arbeitgebers: Österreich. Wie „Polvo” die Elf von Marcel Koller stoppen will, wie sich das 37.000-Seelen-Land immer aufs Neue motiviert und was er vom WAC hält. . .
EM-Quali am Freitag: Das ÖFB-Team gastiert in Liechtensteins Haupstadt Vaduz. Für Sie als Ried-Legionär eine besondere Partie, oder?
MICHELE POLVERINO: Ein Highlight. Ob beim WAC oder jetzt in Ried — Österreich ist ein Land, in dem ich mich superwohl fühle. Wir Liechtensteiner wissen, dass wir der krasse Außenseiter sind — aber wir haben einen Vorteil gegenüber der ÖFB-Elf.
Der wäre?
Österreich darf sich nichts erlauben. Während wir nur gewinnen können. Ein Punkt wäre sensationell.
Wie soll das gelingen?
Unsere Defensive ist Trumpf. Hinten dicht machen, um bei Balleroberung rasch umzuschalten — wir verfügen über schnelle Konterspieler! Das ist die einzige Waffe, die wir haben.
Auf wen gilt es besonders aufzupassen?
David Alaba — für mich einer der besten Kicker überhaupt — und Zlatko Junuzovic. Um beide zu neutralisieren, brauche ich aber einen Super-Monster-Tag, und die einen schlechten. (lacht)
Liechtenstein hält derzeit bei vier Punkten: Ein Remis gegen Montenegro und ein Sieg in Moldawien.
Ein Top-Wert, der Selbstvertrauen gibt! Zwei Zähler trennen uns von Rang zwei, von der EM! Nein, Scherz — aber genauso motivieren wir uns.
Apropos: Wie hält man die Motivation hoch, wenn man mehr verliert als punktet?
Wir sind ein 37.000-Einwohner-Land, haben viele Amateure im Team — da rechnet keiner mit uns. Genau das ist der Ansporn. Und unsere Jungen können aufzeigen. Mit einem einzigen Remis oder Sieg, können wir für Schlagzeilen in ganz Europa sorgen. Wie zum Beispiel 2004 beim 2:2 gegen Portugal!
Schafft es Österreich zur EM?
Ja! Marcel Koller ist's gelungen, aus Individualisten eine Einheit zu formen. In der Ried-Kabine rennt übrigens der Schmäh, wie hoch wir gegen Österreich verlieren werden — da schweige ich lieber.
Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen WAC-Spielern?
Mit Putsche, Jacobo, Sollbauer aber auch Jochum & Coach Kühbauer! Leider waren es damals private Umstände, die mich zu einem Wechsel in die Heimat zwangen. Aber könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich meinen WAC-Vetrag im Vorjahr verlängert und würde jetzt noch dort spielen. Kärnten und der WAC sind immer in meinem Herzen!
ZUR PERSON:
Name: Michele Polverino.
Beruf: Profi-Fußballer.
Geboren: 29. September 1984.
Nationalität: Liechtenstein.
Länderspiele: 42 (fünf Tore).
Vereine: Schaan (SUI), Olbia (ITA), Steel Azin (Iran), WAC, Vaduz (SUI), Ried.
EM-Qualifikation, Freitag, 5. Spieltag: Liechtenstein - Österreich (20.45 Uhr, live ORF eins), Montenegro - Russland (20.45), Moldawien - Schweden (20.45).
Tabelle: 1. Österreich 10 Pkt, 2. Schweden 6, 3. Russland 5, 4. Monetenegro 5, 5. Liechtenstein 4, 6. Moldawien 1.
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