Karriereende mit 19? Eine Frage des Geldes
Die Finkensteiner Mountainbike-Amateur-Weltmeisterin Julia Wieltschnig überlegt, das Rad ins Eck zu stellen.
FINKENSTEIN (cram). Der Trainingsfleiß der 19-jährigen Julia Wieltschnig, die für den SC Hermagor startet, ist beeindruckend: Wenn Ihre Freundinnen sich bei Kuchen und Cappuccino in der Cafeteria vergnügen, sitzt die Finkensteinerin mehrere Stunden auf ihrem (auf der Indoor-Rolle montierten) Bike und spult unzählige Trainingskilometer herunter. Oder sie absolviert ihr Lauftraining. Oder macht vielleicht gerade eine Skitour. Oder stemmt Gewichte in der Kraftkammer.
Das Ziel, für das sie täglich Ihren inneren Schweinehund bezwingt, ist weit weg – aber dennoch klar: die Olympia-Teilnahme 2020.
Kritische Phase
Der Rückblick auf die Saison 2014, für die im Weltcup startende Schülerin des BORG Spittal an Drau, die heuer ihr Matura-Jahr hat, ist mehr als zufrieden stellend. Ebenso der Saisonstart 2015 mit ihrer ersten Teilnahme an den Wintertriathlon-Staatsmeisterschaften in Zeltweg, wo Sie sich souverän den Junioren-Staatsmeistertiteln holte. Und doch macht sich Kärntens Mountainbikerin Nummer 1 und Österreichs Nummer 3 Gedanken übers Aufhören.
Geld als Problem
Warum? Es geht, wie so oft, ums Geld. "Meine Eltern finanzieren alles. Ich möchte ihnen aber nicht länger auf der Tasche liegen. Daher habe ich beschlossen: Wenn die Saison 2015 nicht so läuft, wie ich es erwarte, höre ich auf und konzentriere mich auf meine berufliche Karriere. Und werde ein Physiotherapie-Studium beginnen".
Nachdenkliche Worte einer jungen Frau, die als zweifache Amateur-Weltmeisterin eigentlich erst am Anfang einer großen Sportler-Karriere steht und die sicherlich noch zwei bis drei Trainings-Jahre brauchen würde, um ihr volles Potenzial ausschöpfen zu können. Schade, dass es nicht mehr Sponsoren gibt, die so rar gesäte Talente im Sport halten ...
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.