Baubeginn für das erste EinBaumHaus
Das Bio-Haus-Konzept des Veldners Wolfgang Lackner wird erstmals umgesetzt - am Weißensee. Aus dem Prototyp könnte ein ganzes Dorf entstehen.
VELDEN,WEISSENSEE (kofi). Hausbau mit möglichst naturnahen Materialien und möglichst wenig Chemie. Wer möchte nicht dermaßen "bio" wohnen?
Der Veldner Unternehmer und Architekt Wolfgang Lackner vertiefte die Idee in den vergangenen drei Jahren – und entwickelte das so genannte EinBaumHaus: Nur 55 Quadratmeter Wohnraum, die sich um einen großen Baumstamm schmiegen, der als Zentrum die Verbundenheit mit der Natur darstellt. Das Haus besteht aus nur einem Raum, lediglich die Nasszelle ist abgetrennt. Insgesamt wenig rechte Winkel, alles sehr organisch – Kinofans (Tipp: "Herr der Ringe" oder "Der Hobbit") werden vom Konzept wohl an ein Hobbit-Domizil erinnert werden. "Das Haus ist für Private genauso geeignet wie für den Tourismus – zum Vermieten", sagt Lackner.
Finanzierung
Um von der Planungs- in die Realisierungsphase zu gelangen, startete Lackner vor zwei Monaten ein Crowdfunding-Modell. Das heißt, er suchte via Internet Sponsoren. 35.000 Euro waren notwendig, um das erste Haus bauen zu können. Als Gegenleistung dürfen die Investoren in dem Haus Urlaub verbringen. Zeitgleich fand Lackner in Petra und Werner Morgenfurt in Oberdorf am Weißensee ein Hoteliers-Ehepaar, das den Baugrund für das EinBaumHaus zur Verfügung stellt.
Baubeginn soll Anfang März sein, im Idealfall können die ersten Touristen Ende Juni einziehen. Viel Verzug sollte sich bei der Umsetzung nicht ergeben, denn das Haus ist fast ein Jahr lang im Voraus mit Geldgebern ausgebucht.
Pläne für Dorf
"Sollte das Konzept gut angenommen werden, planen wir im Herbst vier bis fünf weitere Häuser", sagt Werner Morgenfurt: "In der Endausbauphase kann daraus ein richtiges Dorf entstehen. Ich glaube, diese Art von kleinteiligem, naturverbundenem Tourismus würde optimal zur Region passen."
Das Haus-Konzept
Das EinBaumHaus besteht aus rein biologischen, möglichst unbearbeiteten Materialien und aus nachwachsenden Rohstoffen. Im Zentrum des Hauses steht ein großer Baumstamm - inklusive Rinde. Anstatt herkömmlicher Zimmer bieten Kokons Platz und Ruhe. Gebaut wird mit Hölzern und Steinen, die es vor Ort gibt. Ab 500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche wären, so Erfinder Wolfgang Lackner, die Häuser realisierbar. Um den Bau muss man sich selbst kümmern - nachdem man bei Lackner ein Einschulungsseminar besucht hat.
3 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.